Atemberaubende Militärsteige aus dem 1. Weltkrieg.
Nirgendwo entlang der ehemaligen Frontlinie ist die Geschichte des Gebirgskrieges so „greifbar“ wie im Gebiet der Vicentinischen Alpen. Kaum ein Frontabschnitt war härter und länger umkämpft. Um die Fronten mit Nachschub zu versorgen, wurde ein gewaltiges Netz aus Militärstrassen und -Wegen angelegt. Entstanden ist dabei ein bis heute unbekanntes und landschaftlich wie fahrtechnisch äusserst spektakuläres Mountainbike Revier. Der historische Hintergrund lässt nicht selten den Atem stocken.
Tourentyp | Singletrail-Camp | ||||||||||
Dauer | 7 Tage, 6 Touren | ||||||||||
Gesamtstrecke | 323 km | ||||||||||
Gesamthöhenmeter | 12’850 Hm | ||||||||||
Konditionslevel | L3 + L4 | ||||||||||
Techniklevel | S2 bis S3 | ||||||||||
Bike-Guide | Luki | ||||||||||
Preis | CHF 1’690.00 / Euro 1’690.00 | ||||||||||
Unterkunft | Komfortables 3-Sterne Hotel mit modernen Zimmern. Ausgewiesene, saisonale und regionale Küche. Sämtliche Gerichte werden frisch zubereitet, weshalb sich die Speisekarte den Jahreszeiten anpasst. Wenn das Wetter passt kann auch draussen gegessen werden. Für die Entspannung lassen sich Sauna, Dampfbad und Massagen reservieren. | ||||||||||
Leistungen |
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Nicht inbegriffen |
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Option | |||||||||||
Download | Tourenprogramm (PDF) |
Änderungen oder Anpassungen sind dem Veranstalter vorbehalten. Diese werden frühzeitig und vor Reiseantritt kommuniziert.
Samstag, 05.07. 2025
Sonntag, 06.07. 2025 bis Freitag, 11.07. 2025
Samstag, 12.07. 2025
Atemberaubende Militärsteige aus dem 1. Weltkrieg.
Kaum ein Frontabschnitt des Trentino und Veneto war im 1. Weltkrieg so hart umkämpft wie die wilden Berge und riesigen Hochebenen der Vicentiner Alpen. Ob diese Alpenregion geografisch zu den Dolomiten gehören oder nicht, kann diskutiert werden. Fakt ist, dass dies einst der südlichste Punkt des alten Tirols war. Über mehrere Kilometer erstreckt sich zwischen Trentino und Venetien eine riesige Hochebene. Im Süden bricht diese satte 1000 Höhenmeter nahezu senkrecht ab und markiert dabei spektakulär das Ende der Alpen. Im Westen liegen die „Kleinen Dolomiten“ und die Hochebene der Monti Lessini. Überall ragen faszinierende Kalksteintürme in den Himmel. Im Krieg befanden sich hier die Rückzugslinien der italienischen Truppen. Der komplette Grat ist mit einem System aus Militärwegen erschlossen. Die meisten davon sind auf Singletrail Breite verfallen, und ergeben optimales Bike-Terrain. Hier überragt der höchste Punkt dieses Militärstrassennetzes den Talboden um satte 2000 Meter. Eine Herausforderung die es zu meistern gilt. Inmitten dieser Bergewelt erwartet uns ein gewaltiger Spielplatz voller atemberaubend-spektakulärer Trails.
Unsere Touren
Der Grossteil der Trails sind Kies-, Wald- und Felsentrails – prinzipiell sind sie alle schmal, sehr verspielt und haben meist einen fordernden Charakter. Eine sichere und versierten Fahrtechnik ist wichtig. Im Gegensatz zum etwas weiter im Westen liegenden Gardasee gibt es hier keinen tiefen, losen und grobschottrigen Untergrund. Die Höhenmeter werden zum Hauptteil auf alten Militärwegen und Militär-Schotterstrassen gemacht. Allerdings gibt es auch die eine oder andere Entschärfungsvariante beim Hochfahren. Die Touren sind zwischen 40 und 63 km lang und weisen zwischen 1400 und 3100 Höhenmeter auf. Der Hauptteil der Touren kann bei Bedarf sehr einfach «entschärft» oder verlängert werden. Für die genussvolle Teilnahme ist eine gute Kondition und Fahrtechnik erforderlich (Level 3+4; siehe Homepage).
Region
Als Italien am 23. Mai 1915 Österreich den Krieg erklärte, gab es keine Anzeichen für eine Vorbereitungen einer Offensive im Tirol. Die einzige Ausnahme bildete für beide Parteien die Hochebene der Sette Comuni. Schon in Friedenszeiten galt die Hochebene als strategisch günstige Lage. Ein italienischer Vormarsch nach Norden hätte den Weg ins Etschtal frei gemacht. Ein österreichischer Vormarsch nach Süden hätte Venetien vom Rest Italiens getrennt. Um die Pläne des Gegners zu verhindern, wurden die Grenzen bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf beiden Seiten mit Barrieren und Festungen befestigt. Die Tatsache, dass man damals verbündet war, spielte keine Rolle.
Warum italienische Truppen schon einen Tag später, am 24. Mai 1915, Österreich an seiner stärksten Front angriffen, bleibt ein Geheimnis des Oberkommandos. Die österreichischen Bunker wurden durch diese erste Angriffsaktion schwer beschädigt. Massive Infanterieangriffe konnten nur mit enormer Anstrengung abgewehrt werden. Die Front hielt jedoch. Vielleicht war es die Absicht, die österreichischen Truppen in Tirol zu belassen. Das wichtigste strategische Ziel der Italiener war tatsächlich die Isonzofront. Ein Durchbruch in das heutige Slowenien hätten den Italienern nämlich den Weg nach Wien ebnen können. So wurden vorerst keine weiteren Versuche unternommen, bei dem Sette Comuni (sieben Gemeinden) einen Durchbruch zu erzwingen. Die Italiener hätten schlicht nicht über ausreichende Ressourcen verfügt, um an zwei verschiedenen Fronten massive Angriffe gegen Österreich zu starten.
In dieser Situation sah im Winter 1915, Österreich-Ungarn die Chance, mit einem Gegenangriff das Blatt zu wenden. Die Vorbereitungen begannen im Februar 1916. Es sollte eine Strafexpedition werden, die von den Österreichern ausging und sich auf den Gipfeln der vicentinischen Voralpen, zwischen dem Flusslauf der Etsch im Westen und dem Flusslauf des Brenta im Osten abspielte. Mit dieser österreichisch-ungarischen Offensive sollte der italienische Verrat am Dreibund bestraft werden.
Die Österreicher verlegten heimlich Truppen und Material in Richtung Süden. Der Angriff musste aufgrund des unglaublich starken Schneefalls in diesem Winter mehrmals verschoben werden. Die Stunde schlug am 15. Mai 1916. Um 6 Uhr morgens begann das Trommelfeuer von 369 Artilleriegeschützen. Vier Stunden später überwältigten die Österreicher mit ihrem ersten Angriff fast überall die italienischen Schützengräben. Man wollte bis in die venetischen Ebenen durchbrechen und das grosse italienische Heer, das sich an der Front des Cadore und des Isonzo versammelt hatte, von hinten angreifen, um es zu vernichten und zur Kapitulation zu zwingen.Die Eroberung grosser Gebiete machten den Erfolg greifbar. Die Österreicher rückten durch das Val d’Assa bis zum Becken von Asiago vor. Am 1. Juli stürmten sie den Monte Cengio und erreichten damit den Rand der venezianischen Ebene. Je weiter die Truppen jedoch vorrückten, desto schwieriger wurde die Versorgung. Bald ging ihnen die Munition aus. Da unter diesen Bedingungen eine Fortsetzung des Vormarsches undenkbar war, wurde die Offensive gestoppt und zu einem Rückzug, nördlich von Asiago, gezwungen.