Alte Wege und vergessene Täler am Ortasee.
Es ist ein Stück vergessenes Piemont. In den einsamen Bergen rund um den Ortasee ist die Zeit vor 80 Jahren stehen geblieben. Drei Generationen lang sind die abgelegenen Alpen und die malerischen Kastanienwälder zunehmend verwildert. Nun werden die historischen Pfade freigelegt und wieder in Stand gestellt. Eine faszinierende Kulturlandschaft mit Trails, alten Dörfern und verlassenen Alpen erwacht aus einem Dornröschen-Schlaf. Längst Vergessenes dürfen wir mit unseren Bikes wieder entdecken.
Tourentyp | Singletrail-Camp mit Fahrtechnik-Einlagen | ||||||||||
Dauer | 3 Tage, 3 Touren | ||||||||||
Gesamtstrecke | 120 km | ||||||||||
Gesamthöhenmeter | 4’050 Hm | ||||||||||
Konditionslevel | L2+3 | ||||||||||
Techniklevel | S1 – S2 | ||||||||||
Bike-Guide | Rolf | ||||||||||
Preis | CHF 740.00 / Euro 740.00 | ||||||||||
Unterkunft | 4-Sterne-Hotel eingebettet zwischen Ortasee und Lago Maggiore. Ein authentisches Haus mit einer harmonischen Mischung aus Moderne und Traditionellem. Gastfreundschaft und die Liebe zur Region werden grossgeschrieben. Bar, Garten und Lounge laden zum genussvollen Apre-Biken ein. Bei der Kulinarik gilt Authentizität und Kreativität. Die Gerichte vereinen Fantasie mit Tradition und einem besonderen Augenmerk für kleine lokale Produktionen. Natürlich gibt es auch eine abwechslungsreiche Weinkarte mit italienischen Spitzenweinen und Weinen aus lokaler Produktion. | ||||||||||
Leistungen |
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Nicht inbegriffen |
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Option |
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Download | Tourenprogramm (PDF) |
Änderungen oder Anpassungen sind dem Veranstalter vorbehalten. Diese werden frühzeitig und vor Reiseantritt kommuniziert.
Freitag, 04.04. 2025
Freitag, 04.04. 2024 bis Sonntag, 06.04. 2025
Sonntag, 06.04. 2025
Alte Wege und vergessene Täler am Ortasee.
Im Spannungsbogen zwischen dem hochalpinen Monte Rosa-Massiv und dem mediterranen Lago Maggiore erwartet uns ein faszinierend vielfältiges Trail-Revier. Ein dichtes Netz an alten Mulattieras verbanden früher die kleinen und abgelegenen Alpen miteinander, aber auch bedeutende historische Handelsrouten führten hier vorbei. Simplonpass und Griespass waren wichtige Alpen-Transitpässe. Diese passüberquerenden Wege führten im Süden via Ortasee bis zum Hafen von Genua.
Innerhalb kürzester Zeit tauchen wir mit unseren Bikes tief hinein in diese vergessene piemontesische Bergwelt. Alte Verbindungswege bringen uns ins weitverzweigte Talsystem und lotsen zu aussichtsreichen Punkten. Immer wieder schweifen unsere Blicke über Ortasee, Lago Maggiore, Varese-, Comabbio- und Monatesee und mitten hinein in die „Alpi Cusiana“. Die Trails sind wunderschön und prädestiniert, unser «Spiel mit dem Trail» und die Geschicklichkeit zu trainieren und dabei eine faszinierende Bergwelt zu erleben.
Unsere Touren und Fahrtechnik-Skills
Bereits im April erleben wir Singletrails der absoluten Extraklasse. Hoch über dem Ortasee biken wir auf wunderschönen Trails und über uralte Verbindungswege. Die langsam erwachende Vegetation steht in intensivem Kontrast zum schneeweissen Monte-Rosa Massiv. Wir blicken zeitgleich zu den höchsten Bergen der Schweiz wie zum tiefsten Punkt der Schweiz. Drei Tage lang geniessen wir auf Höhen zwischen 250 und maximal 1400 m ü. M. ein Bikespektakel auf den faszinierendsten Trails dieser Region. Auf rassigen Biketouren – die zwischen 30 und 55 Kilometer und 1050 bis 1600 Höhenmeter lang sind – erwarten uns abwechslungsreichste Trails. Auf ihnen lassen sich eine ganze Palette von coolen Skills umsetzen und üben:
- Kurventechnik
- Bike in Kurve drücken
- Hinterrad Versetzen
- Auf Vorderrad um Kurve fahren
- Schlüsselstellen befahren
- Steile Absätze und Stufen
- Wurzelpassagen
- Verwinkelte und enge Trails
- Linienwahl
- Hindernisse überwinden
- Bunny Hopp
- Aufsetz-Sprung
- Hohe Stufen und Absätze befahren
Die Grundlagen und der Ablauf der einzelnen Technik-Skills schauen wir vor der Tour an. Auf den Trails setzen wir diese dann sogleich um und verfeinern unsere Geschicklichkeit und unsere Trail-Raffinessen. Die Aufstiege sind 400 bis 800 Höhenmeter lang. Sie führen über schmale Bergstrassen Schotterwege und Singletrails. Bei genügend Kraft und Kondition sind sie durchwegs fahrbar. Einige knackige Uphills können auch auf einer einfacheren Route umfahren werden. Die Abfahrten bieten von Flow bis anspruchsvoll die gesamte Bandbreite. Maximaler Trailanteil ist das Credo. Die Down-Hills sind grundsätzlich verspielt und machen sehr viel Spass.
Für eine genussvolle Teilnahme ist eine solide Kondition und Fahrtechnik erforderlich (Level 2-3; siehe Homepage).
Region
Der Ortasee oder der «Cusio» wie ihn die Einheimischen nennen, ist der westlichste der oberitalienischen Gletscherseen. In der Mitte des Sees liegt die Isola San Giulio (700 m Umfang), benannt nach dem griechischen Diakon Julius, der hier am Ende des 4. Jahrhunderts lebte und eine kleine Kirche errichtete. Diese Insel so wie die Halbinsel «Orta San Giulio» mit seinem 400 Meter hohen Sacro Monti, stellen das historische Zentrum der gesamten Region dar.
Die Gegend des Ortasees wurde bereits von den Kelten bewohnt. Zur Zeit des römischen Reiches war sie dünn besiedelt. Seit dem Römischen Kaiser Septimius Severus (146 – 211) führte eine Straße, die «Septima» von Genua kommend, am Ostufer des Sees entlang und weiter Richtung Simplon und Brig. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die «Septima» zu einer immer wichtigeren Handelsroute. Salz, Gewürze, Korn, Reis, Wein, Tuchwaren und Vieh wurden über diese Wege transportiert. Ab Ende des 16. Jahrhunderts war auch der bekannte Innerschweizer Hartkäse «Sbrinz» ein wichtiges Handelsgut. Hirten, Händler, Handwerker, Pilger, Jäger, Strahler und im 18. Jahrhundert auch viele Söldner nutzten diese Route. Denn nur wenige Kilometer von hier entfernt, in Arona, war damals ein wichtiger Sammlungspunkt der Söldner. Diese Rekrutentransporte über die Alpen zum Hafen von Genua war ein besonderes Metier mit speziellen Regelungen. Wenn der Transport speditiv verlief war dies ein lukratives Geschäft. In der ganzen Schweiz waren lizenzierte Werber unterwegs und die hatten wiederum ihre Anschaffer. Vor allem die gefürchteten Innerschweizer Söldner – allen voran die Nidwaldner – waren bekannt und begehrt. Zubringer brachten diese Rekruten über die Alpen nach Genua, von wo sie dann nach Spanien verschifft wurden.