Auf der Via Sbrinz vom Vierwaldstättersee über die Alpen zum Lago Maggiore.
Der historische Weg aus der Urschweiz ins Piemont gehörte im 16. Jh. zu den bedeutendsten alpenüberquerenden Routen der Zentralalpen. Als ich 1989 – rund 100 Jahre nach den letzten Säumern – mit dem Mountain-Bike diese Alpenüberquerung machte war mir vieles nicht bewusst. Erst viele Jahre später stellte sich heraus, dass dies vielleicht gar der erste Alpencross mit dem Mountain-Bike war. Höchste Zeit diese Strecke wieder unter die Stollen zu nehmen. Selbstverständlich mit einem kompletten Update und der heutigen Biketechnologie und dem heutigen Fahrtechnikkönnen angepasst. Die Strecke ist kreativer, es gibt «Umwege», mehr Höhenmeter und der Trailanteil ist um ein X-Faches höher als 1989. So dass es auch 34 Jahre später noch ein ganz grosses Abenteuer mit Herausforderungen und viel Pioniergeist ist.
Tourentyp | Singletrail-Cross mit Begleitfahrzeug | ||||||||||
Dauer | 4 Tage, 4 geguidete Touren | ||||||||||
Gesamtstrecke | 254 km | ||||||||||
Gesamthöhenmeter | 9’000 hm | ||||||||||
Konditionslevel | L3+4 | ||||||||||
Techniklevel | S2 | ||||||||||
Bike-Guide |
Luki | ||||||||||
Preis | CHF 1’095.00 / Euro 1’095.00 | ||||||||||
Unterkunft | Zwei heimelige Bergunterkünfte mit DZ und ein Hotel in historischem Städtchen mit Wellnessanlage. | ||||||||||
Leistungen |
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Nicht inbegriffen |
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Option | Gerne gebe ich Hoteltipps für eine optionale Übernachtung im Raum Nidwalden (für vor der Tour) oder in Locarno (für nach der Tour). | ||||||||||
Download | Tourenprogramm (PDF) |
Änderungen oder Anpassungen sind dem Veranstalter vorbehalten. Diese werden frühzeitig und vor Reiseantritt kommuniziert.
Donnerstag, 18.09. 2025
Donnerstag, 18.09. 2025 bis Sonntag, 21.09. 2025
Sonntag, 21.09. 2025
Auf der Via Sbrinz vom Vierwaldstättersee über die Alpen zum Lago Maggiore.
Als ich 1989 – mit noch keinen 17 Jahren – zu meiner ersten ganz grossen Mountain-Bike Tour aufbrach war mir vieles unbewusst. Dass ich auf dieser Route, vom Vierwaldstättersee an den Lago Maggiore, über viele Berge fahre war klar, aber dass ich dabei eine «Alpenüberquerung» absolvierte war mir genau so wenig bekannt, wie die Tatsache, dass ich bei diesem Unternehmen einer der ersten war, der so etwas mit dem Mountain-Bike gemacht hat. Die Geschichte der Berge, der Pässe wie auch die der Route war mir völlig unbekannt. In keinem Moment dachte ich daran, dass ich hier auf einer alten Handelsroute unterwegs sein könnte. Wobei bei genauer Betrachtung durchaus noch Spuren in Form von alten Wegetrassees zu sehen gewesen wären. Immerhin war diese Strecke vor gerade mal 100 Jahren noch eine der wichtigsten Saumrouten für die Innerschweiz, das Haslital, das Goms und die Ossolatäler im Piemont.
Die Säumer – wie auch ich vor fast 35 Jahren – wählten eine möglichst direkte und einfache Route. Für die Säumer ging es darum Zeit zu sparen, für mich ging es darum eine für damalige Bikes fahrbare Strecke zu finden. Meine neue «Streckenführung» ist kreativer, es gibt «Umwege», mehr Höhenmeter und der Trailanteil ist um ein Vielfaches höher als 1989. Ein Abenteuer ist es gleichermassen und auch die Herausforderung ist mindestens so gross wie vor 35 Jahren! Es gibt, wie damals, einiges was unbekannt ist. Auf gewissen Streckenabschnitten sind wir – wie ich damals – Pioniere und vermutlich gehören wir zu den ersten Bikern, welche hier lang fahren…
Die höchsten Innerschweizer und Tessiner Pässe nehmen wir mit. Vorbei an Gletschern, senkrechten Felswänden und tiefen Schluchten. Hinein bis in die Lepontinischen Alpen. Und genau hier wird es noch mal wild, unbekannt und richtig einsam.
Unsere Touren
Die Aufstiege sind lang, spannend, faszinierend und ausgesprochen abwechslungsreich. Mehrmals fahren wir kilometerlang über historische Pfade wo noch das uralte Wegtrasse zu erkennen ist. Diese Wege könnten uns Geschichten erzählen… Sie führen oft durch lang ansteigende Täler und es kumulieren sich bei all den Passübergängen 1000 bis 2000 Hm zusammen. Sie führen über schmale Bergstrassen, Schotterwege und sehr oft über lange Singletrails bis zu den höchsten Pässen dieser Region empor. Mit sehr guter Kondition und Kraft sind sie bis auf wenige kurze Abschnitte komplett fahrbar. Die meisten Übergänge können auch auf einfacheren Routen umfahren werden.
Die Down-Hills sind grundsätzlich lang, sehr verspielt und fordern eine versierte Bike-Beherrschung. Von steinigen Trails über Wiesentrails bis hin zu Waldabfahrten gibt es die gesamte Bandbreite. Maximaler Trail- und Offroadanteil war das Ziel. Dies im Gegensatz zu meinem Alpencross von 1989.
Ich habe eine Tour kreiert, die uns über viele historische Wege führt und von wo wir immer wieder fantastische Aussichten geniessen können. Die Touren sind zwischen 52 und 87 Kilometer lang und weisen 1850 bis maximal 2700 Höhenmeter auf. Für die genussvolle Teilnahme sind eine sehr gute Kondition und Fahrtechnik erforderlich (Level 3+4).
Region
Bereits vor 7‘000 Jahren wurde eine ganze Reihe von Alpenpässen regelmässig überquert. Immer mehr entwickelte sich bereits zu dieser Zeit, das für die Alpen wichtige Handelsgewerbe. Im 15. und 16. Jh erreichte der Saumhandel sein goldenes Zeitalter. Damals wurden 300 Übergänge in den Alpen von Säumern genutzt. Es entstanden gut ausgebaute, unterhaltene und alpenquerende Handelsrouten mit Stützpunkten bzw. Umschlagplätzen (Susten).
Die Bewohner der Täler kamen so auch immer mehr zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit. Teilweise bildeten sich im Alpenraum Säumergenossenschaften die für eine Etappe verantwortlich waren und damit auch über das Transportmonopol verfügten.
Über die transalpinen Säumer-Routen wurde bis ins 15. Jahrhundert hauptsächlich Salz, Gewürze, Korn, Reis, Wein, Tuchwaren und Vieh transportiert. Erst nach der Ausbreitung der Milchwirtschaft in der Innerschweiz und der daraus entstandenen intensiven Produktion von Hartkäse, wurde der Sbrinz zu einem Hauptexportgut auf dieser Route Richtung Süden. Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts gibt es eindeutige Nachweise für diesen intensiven Käsetransport von Unterwalden über die nun so genannte «Sbrinz-Route» ins südliche Eschental (Formazzatal). Quellen berichten mehrfach vom Tausch von Eschentaler Wein gegen Sbrinz-Käse, der teilweise bis nach Mailand geliefert wurde.
Neben den Säumern wurde die Sbrinz-Route aber auch von Älplern, Händlern, Handwerkern, Pilgern, Jägern, Strahlern, Kriegern und Söldnern begangen welche die Alpen an dieser Stelle überquerten.