Singletrailjagd im Märchenwald.
Ein unendlicher Wald, ein Meer von Hügeln, Anhöhen und kleinen Bergen, und auf fast jedem Gipfel eine Burgruine: wer Märchenwald- und Robin-Hood-Feeling erleben und Jagd auf Singletrails machen möchte, ist hier genau richtig.
Tourentyp | Singletrail-Doppelcross (2 Stärkegruppen) mit Gepäcktransport | ||||||||
Dauer | 4 Tage, 4 Touren | ||||||||
Gesamtstrecke | Gruppe A: 256 km / Gruppe B: 192 km | ||||||||
Gesamthöhenmeter | Gruppe A: 8’200 Hm / Gruppe B: 5’500 Hm | ||||||||
Konditionslevel | Gruppe A: L3 – L4 / Gruppe B: L2 + L3 | ||||||||
Techniklevel | Gruppe A: S1-2 selten S3 / Gruppe B: S1+2 | ||||||||
Bike-Guide | Luki & Flori | ||||||||
Preis | CHF 970.00 / Euro 970.00 | ||||||||
Unterkünfte | Einmal übernachten wir mitten in einem historischen Städtchen, einmal in einem wunderschönen Landgasthof und einmal im 3-Sterne-Hotel im Zentrum eines Thermal-Kurortes. | ||||||||
Leistungen |
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Nicht inbegriffen |
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Option | Ein täglicher Gruppenwechsel ist möglich – auf diese Weise kann ein individuelles Touren-Programm gestaltet werden. | ||||||||
Download | Tourenprogramm (PDF) |
Änderungen oder Anpassungen sind dem Veranstalter vorbehalten. Diese werden frühzeitig und vor Reiseantritt kommuniziert.
Samstag, 03.05.2025
Samstag 03.05.2025 bis Dienstag, 06.05.2024
Dienstag, 06.05.2025
Singletrailjagd im Märchenwald.
Ein unendlicher Wald, ein Meer von Hügeln, Anhöhen und kleinen Bergen, und auf fast jedem Gipfel eine Burgruine: wer Märchenwald- und Robin-Hood-Feeling erleben und Jagd auf Singletrails machen möchte, ist hier genau richtig.
Es ist schwer vorstellbar, dass sich in dieser auf den ersten Blick unspektakulären Gegend eine nennenswerte Anzahl von Trails befindet. Wer sollte sie bauen, und wozu? Man möchte fast glauben, jemand hätte die Erfindung des Mountainbikes vorhergesehen und schon mal ein ideales Trainingsgelände dafür angelegt. Natürlich waren es aber Wanderer, welche dieses feinmaschige Wegnetz geschaffen haben, und umso erstaunlicher ist es, dass es einem passieren kann, dass man auch nach mehrstündiger Fahrt keinem einzigen Menschen begegnet ist. Es ist ein einziges Paradies für Biker.
Ebenso schwer ist vorstellbar, dass die Menschen um dieses Land einmal so wild gekämpft haben, dass dort heute bald mehr Burgruinen als bewohnte Häuser stehen.
Auf den zweiten Blick, wenn wir uns die Trails hinaufschinden und Zeit haben, die Landschaft etwas genauer zu betrachten, erschliesst sich einem aber, worin der Reichtum dieser Gegend lag. Hier ein Flüsschen mit Forellen drin. Dort eine Schonung, wo sich Rehe verstecken. Heidelbeeren und Pilze allen Orten. Sandsteine, die sich relativ leicht behauen und damit den idealen Baustoff abgeben, liegen überall herum. Riesige, stabile Bäume stehen da, aus denen man grossartiges Dachgebälk zimmern kann. Sandsteinfelsen, auf denen man einen geschützten Ort bauen, und Höhlen, in denen man sich verstecken kann. Brennholz ist überall reichlich zu finden. Der Winter ist nicht allzu hart und nicht allzu lang. Das Land nicht übermässig exponiert. Wer sich also ein wenig in der Zeit zurückversetzen kann, merkt schnell, dass unter anderen Lebensbedingungen das hier ein bevorzugtes Stück Erde war. Und damit für den Biker, der wie ein Jäger und Sammler den Trails hinterherpirscht, ein gefundenes Fressen.
Unsere Touren Gruppe A
Wer glaubt, dass es hohe Berge braucht, um einen gestandenen Biker in die Knie zu zwingen, war noch nie in den Nordvogesen oder dem Pfälzer Wald. Ja, die Trails sind fast alle fahrbar, ohne dass man ein NoFlow-Spezialist sein müsste. Und ja, man findet kaum einen Anstieg, der länger als 250 Höhenmeter ist und damit nicht auf einer Pobacke weggeradelt werden könnte. Wir reden aber über das Thema dann nochmals nach dem 5. Anstieg, wenn wir uns zur Mittagspause irgendwo auf einen Sandsteinfelsen setzen.
Erstens, sind die Trails dann doch nicht soo einfach zu fahren, wie das auf den ersten Blick aussieht. Zweitens, es geht auch bergan fast ausschliesslich auf Trails, die immer mal wieder mit Serpentinen, Stufen oder Wurzeln aufwarten und damit einen gleichmässigen Rhythmus unmöglich machen.
Der höchste Berg der Nordvogesen liegt auf knapp unter 600m.ü.M. (wir erklimmen ihn gleich zweimal und können dennoch nicht alle Abfahrten von dem Berg mitnehmen), zumeist pendeln wir aber zwischen 200 und 500m.ü.M. auf und ab. Die Abfahrten sind immer wieder flowig, werden aber des öftern jäh durch Serpentinen und Stufen unterbrochen und fordern daher Aufmerksamkeit. Weil die gesamten Nordvogesen ein homogenes Sandsteingebirge sind, fahren wir ausschliesslich auf Sand, teils sogar auf Sandsteinfelsen. Meistens ist der Sand so hart gepresst, dass es sich sehr gut rollt, da und dort aber, vor allem bei grosser Trockenheit, versinkt man geradezu im Treibsand. Für die genussvolle Teilnahme ist eine sehr gute Kondition und gute Fahrtechnik erforderlich (Level 3-4; siehe Homepage).
Unsere Touren Gruppe B
Beim allerersten Doppel-Cross in der Geschichte von Luki ist es keinesfalls so, dass die Gruppe B B-Ware vorgesetzt bekommt, im Gegenteil: wir fahren dieselben Trails wie die Gruppe A, nur nicht so viele davon, und die steilsten Aufstiege lassen wir aus oder umfahren sie, dito die S3-Passagen bergab. Die Feingliedrigkeit der Landschaft und die schier unendliche Anzahl von Trails ermöglichen eine Tour, die sich zwischen zwei Etappenorten sehr stark komprimieren und ausbauen lässt. So kann man nicht nur jeden Tag wählen, ob man in Gruppe A oder B mitfahren will, teils ist es sogar möglich, innerhalb einer Tour zu wechseln. Auch in der Gruppe B fahren wir soviel wie möglich Singletrail, d.h. auch bergauf, wobei der technische Anspruch nur selten über S1 hinausgeht. Für die genussvolle Teilnahme ist eine gute Kondition und gute Fahrtechnik erforderlich (Level 2-3; siehe Homepage).
Region
Viele kennen die Vogesen nicht einmal, und noch weniger sind die Ausmasse dieses Mittelgebirges bekannt. Vom nördlichsten zum südlichsten Punkt liegen knapp 240km Luftlinie (den Pfälzer Wald mit eingerechnet, der geologisch zu den Vogesen dazugehört). Zum Vergleich: Basel-Chiasso misst Luftlinie 220km! Breit sind die Vogesen an ihrer grössten Ausdehnung ca. 60km. Das besondere aber: an der schmalsten Stelle messen sie gerade mal vier Kilometer! Auf der Landkarte sieht das so aus wie eine Sanduhr. Kein Wunder also, dass sämtliche Völker, die je in Europa umhergewandert sind, an dieser Schmalstelle, die gleichzeitig auch noch eine Flachstelle ist, den Vogesenübergang gewählt haben. Heute queren an der Zaberner Steige, wie diese Schmalstelle genannt wird, eine Autobahn, eine TGV-Linie, eine Route National, eine zweispurige Eisenbahn und ein Schiffskanal (mit spektakulärem Schiffshebewerk) sowie einige Forststrassen und Singletrails die Vogesen. Auch wir starten unsere Nordschleife auf einem dieser Singletrails und beenden sie nur wenige hundert Meter daneben auf einem anderen. Dazwischen liegt ein gewaltiger Loop, in welchem wir einen grossen Teil dieser Region, die den Namen „Wasgau“ trägt und auch „krummes Elsass“ genannt wird, durchfahren. Wir überqueren auch mehrmals kurz die französische Grenze und fallen in den Pfälzer Wald ein, ohne dabei den Wasgau zu verlassen; man sieht daran, dass die Grenzziehung wie allerorten im Elsass eine lange Geschichte ist. Auch die berühmte Maginot-Linie, welche Frankreich vor einem Überfall durch die Deutschen hätte schützen sollen, überqueren wir zweimal und sehen die riesigen Bunker- und Geschützanlagen, die heute moosüberwachsen sinnlos und mahnend in der Gegend herumstehen. Theoretisch gäbe es in einer dieser Bunkeranlagen auch ein spannendes Museum zu besichtigen, aber leider hat es zu viele Singletrails in der Gegend, und wir müssen Prioritäten setzen.
Die gesamten Nordvogesen bestehen aus einem zusammenhängenden Sandsteingebirge. Ursprünglich wurden auch die Südvogesen von diesem Sandstein bedeckt, die eiszeitlichen Alpengletscher haben diese Schicht aber abgeschmirgelt. Weil die Gletscher nicht weiter kamen als bis knapp vor Strasbourg, ist im nördlichen Teil der Sandstein erhalten geblieben und wird aber, weil das Gestein naturgemäss sehr unterschiedlich hart und insgesamt eher weich ist, fleissig von Wind und Regen abgetragen, was zu teils bizarren und spektakulären Felsformationen geführt hat, die überall auf den Anhöhen stehen. Wäre nicht die Gegend zu über 80% mit Wald und einer reichen Vegetation bedeckt, könnte man sich ein wenig an Monument Valley erinnert fühlen.