In den westlichsten Ausläufern der provenzalischen Alpen erleben wir prächtige Panoramatrails. Mitten durch eine beeindruckende Naturlandschaft führen uns diese Wege über Kreten, Pässe und bis auf Gipfel hoch. Mit den vielen Oliven-, Kirsch- und Aprikosenbäumen, den Lavendelfeldern und den Nuss- und Apfelbäumen, fühlen wir uns geradezu wie im Garten Eden. Immer wieder werden dabei unsere Blicke gefesselt vom alles dominierenden Mont-Ventoux im Hintergrund.
Im Dschungel der Macchia-Vegetation durch den Blätter-Tunnel… Bei Frühlings-Temperaturen starten wir unsere Einwärm-Runde. Wir erblicken erste Panorama-Aussichten über unser Tourenrevier und geniessen die Wärme, das sonnige Wetter und den einzigartigen Duft der Provence.
Der erste Pass des Tages ist überquert, nun führen verschlungene Pfade durch einsame Regionen immer weiter Richtung Westen. Der kleine „Alpencross“ nach „petit Nice“ machen wir früher als geplant. Denn das Wetter soll die nächsten Tage labil und unbeständig werden. Wir nutzen das noch stabile Wetter und biken an diesem Tag noch über weitere vier Pässe und schliesslich auf einen der östlichsten Alpengipfel.
Bei rasanter Fahrt beginnen die flachen Kalksteine unter unseren Stollen an zu klirren. Es ist die Musik der Provenzalischen Trails. Wenig später folgen kleine technische Felspassagen und schlussendlich flowig-flüssige Waldtrails. Der Charakter der Wege wechselt hier von Kurve zu Kurve was unser Tourenrevier besonders spannend und abwechslungsreich macht.
Exakt auf dem Kamm verläuft dieser Weg und genau gegenüber dem 1912 Meter hohe Mont Ventoux. Er versteckt sich diese Woche meist unter einer dicken Wolkendecke. Auch die Schneedecke ist deutlich mächtiger als in den vergangenen Jahren. Und sie soll diese Woche gar noch weiter anwachsen… Denn die Temperaturen steigen ab dem dritten Tag kaum noch in den zweistelligen Bereich.
Vier markante und parallel zu einander liegende Ost-West Kämme gliedern die Landschaft nördlich des Mont-Ventoux. Über all diese Kämme führen lange und vor allem einige der besten Trails weit und breit. Oftmals hat man am Ende des Kamms die Qual der Wahl da gleich mehrere Top-Abfahrtsmöglichkeiten aufwarten – und dies auch heute. Nach einer Stunde Panorama-Trail wartet heute der „Sentier de Botanique nord“. Ein wahres Abfahrts- und Schlussbouquet des dritten Tourentages.
Die Wettersituation ist eine Herausforderung. Die Wettervorhersage wechselt fast stündlich – einziger Verlass ist das aktuelle Radarbild. Anhand diesem mache ich meine eigene Wetterprognose und gestalte entsprechend die Touren um. Dabei gilt es nicht „nur“ das Wetter zur berücksichtigen sondern auch die Befahrbarkeit der Trails. Heute habe ich mich für zwei Schleifen, mit Zwischenstopp im Hotel, entschieden. Das Wetter ist – wie so oft in dieser Woche – besser als prognostiziert. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen lassen aber das Fahren mit kurzen Hosen und leichtem Tricot nur selten zu.
Dafür ist die Stimmung mit den Wolken oft sehr beeindruckend. In Kürze biegen wir ein in den „Sentier de Botanique süd“. Und wiederum werden wir von einem wahren Trail-Feuerwerk verwöhnt…
Im zweiten Teil des „Sentier de Botanique süd“ wird die Sicht frei zum Mont Ventoux. Wir geniessen den Trail in vollen Zügen und rauschen mit Glücksgefühlen dem Tal entgegen.
Auch wenn ich das Tourenprogramm wegen dem Wetter täglich umgestaltet habe, konnte ich fast alle Top-Trails einbauen. Wir erlebten eine wundervolle Stimmung, feines Essen und tolle Freundschaften – nur die Sonne und Wärme hat dieses Mal gefehlt. Merci beaucoup für all die schönen Eindrücke und die grossartige Stimmung die ich mit euch erleben durfte.
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