Fatbike Wintermärchen Saanenland

Das Saanenland zählt zu den reizvollsten und malerischsten Regionen der Alpen. Auf wenigen Quadratkilometern präsentierte sich uns eine Schweizer Bilderbuchlandschaft, wie man sie sich wohl auf der ganzen Welt vorstellt. Zwei Tage lang genossen wir schönste Fatbike-Stimmungen und dies inmitten einer frischen und tief verschneiten Winterlandschaft. Fatbike-Emotionen wie aus dem Bilderbuch.


In der Nacht hat es 20 cm Neuschnee gegeben. Die frisch präparierten Winterwanderwege hoch über dem Simmental benötigen deshalb ein Portion Extra-Kraft und fordern unsere Balance und Technik zusätzlich heraus. Wir nutzen das „Schönwetterfenster“ in vollen Zügen aus, denn am Abend soll es noch mal eine Ladung Neuschnee geben. Rechts von der Bildmitte das Albristhore, ganz rechts ist die bereits über 3200 Meter hohe Wildstrubel-Region zu erkennen.


Darf es noch ein bisschen mehr sein…? Wir sind gerade ziemlich überwältigt von der ganzen Fatbike-Ambiance und so bauen wir kurzerhand eine Zusatzschleife ein. Der Schnee hat sich inzwischen etwas mehr gesetzt und wir rollen jetzt deutlich rasanter über „unsere“ Wintertrails. Im Hintergrund sind Wildhorn und Diablerets zu erkennen. Diese Fels- und Gletschergipfel markieren die Grenze zum nahen Wallis. In der Jungsteinzeit – vor über 6500 Jahren – haben bereits Jäger und Sammler in dieser Region die Alpen überquert. Es sind einige der geschichtsträchtigsten Übergänge der heutigen Schweiz. Trotzdem haben sie, ausgenommen bei Wanderern und einigen wenigen Bikern, ihre Bedeutung bereits vor hunderten von Jahren komplett verloren.
Beeindruckend zu sehen sind die angekündeten Schneewolken, die von Westen heranrücken. Mit ordentlich Speed rauschen wir bereits wenige Minuten später ins Tal hinunter. Der Übermut fordert dabei auch den Einen oder anderen Abgang in den Tiefschnee.


Am Abend wartet noch der obligate Night-Run auf uns. Und dies im schönsten Schneefall. Einmal mehr ein perfektes Timing, denn jetzt ziehen wir mit den dicken Reifen unsere Spuren in den Neuschnee. Es soll ein spezieller Ort sein denn wir am Abend noch erleben. Wir fahren hoch zum Lauenensee. Ein See der vor allem durch die Musikgruppe Span Bekanntheit erlangte. 1983 wurde der Song veröffentlicht und bis heute ist er ein Ohrwurm geblieben: «Immer wenn i wieder dra dänke / a das Gfüeuh dert am Ufer vom See / de merk i wie guet dass’s mer ta het / i gloube I gange no meh a Louenesee.»


Positiv überrascht waren wir vom puren Sonnenschein an unserem zweiten Tourentag. Denn am Vorabend prognostizierten die Meteorologen doch eher etwas bewölktes Wetter. Da bereits die Nacht sternenklar war sackte das Thermometer auf -11°C ab. Aber diese Winter-Bilder und die frisch hergerichteten Winterwege wärmen wohl jedes Fatbiker-Herz. Schöner geht es nicht mehr im einsamen Turbachtal. Erst fünf Monate ist es her als uns auch die 2 x 5000 Hm Tour durch dieses wunderschöne Tal führte.


Bei weit über einem Meter Schnee waren Tiefschneeabfahrten eine besonders grosse Herausforderung. Die Hänge mussten steil sein und zugleich sollte man gefasst sein, dass jederzeit das Vorderrad abtaucht und ein entsprechender Abgang ansteht. Wir hatten unseren Spass – Dank dem Übermut jedes einzelnen gab es in diesen Tagen einiges zu lachen.


Wetter, Trails und Stimmung waren wunderschön. Zwei Wintermärchentage die uns tief in den Bann gezogen haben. Mit einer kleinen und ganz tollen Gruppe durfte ich einen Fatbike-Event erleben, der mir für immer in Erinnerung bleibt. Ganz herzlichen Dank euch allen!

Kommentare

3. März 2021
Wow - mit dem Bike über Schneepisten fahren. Das hab ich diesen Winter das erste mal gemacht. Von Scuol aus gestartet. So ein schönes Erlebnis! ... und ja - Tiefschneeabfahrten waren auch für mich eine besonders grosse Herausforderung;-)
Felix Vogel
28. Januar 2021
Ich kann da gar nichts mehr dazu schreiben. Meine Vorschreiber haben es schon auf denn Punkt gebracht. Nochmals herzlichen Dank an dich Luki, wie immer genial.... und bis bald
Urs Wäckerlin
25. Januar 2021
Luki Du überrascht uns immer wieder. Dir gelingt es den Erlebnisfaktor immer noch weiter zu steigern und eine "Schippe" drauf zu legen. Das vergangene Wochenende im «Märchenland» Saanenland war so spektakulär, dass es fast nicht mehr zu toppen ist. Einsame, tiefverschneite Bergtäler mit wunderschönen Häusern und liebliche Landschaften. Ideale Bedingungen unserer Passion «Fatbiken» zu frönen. Speziell war auch der Ausflug in der Nacht zum sagenumworbenen Lauenensee – dem Tourismusspot par exellance der Region. Im Schein unserer speziell starken Bike Lichter durch die bitterkalte Nacht. Wir hatten die Welt nur für uns allein. Nach dem Ride genossen wir die Gastfreundschaft in einem der wohl berühmtesten Hotel der Gegend – dem «Wildhorn» in Lauenen. Wieder zuhause angekommen, habe ich erst richtig realisiert, wie aussergewöhnlich dieser Ride war. Balsam für die Seele.
Fritz Feuz
25. Januar 2021
Lieber Luki Du hast uns mit deiner motivierten Art auf den schönsten Winterwanderwege durchs bezaubernde Saanenland geführt. Bilderbuch-Wetter eine aufgestellte Gruppe, dass war ein geniales Weekend !!!!!! Jetzt ist unser Immunsystem gestärkt, da hat auch Covid 19 keine Chance. Dank Luki Danke allen Fritz
25. Januar 2021
Lieber Luki Wie immer sind Deine Touren genial organisiert und durchgeführt. Auch das Wetter hat Deine Genialität adaptiert und wir konnten alle Facetten an denkbaren Winterstimmung erleben. Glaube in dieser für alle sehr bedrückenden Corona Zeit ist es ein Geschenk vom Himmel wenn man alle Probleme und negativen Gefühle für eine gewisse Zeit vergessen kann und dies mit so tollen Menschen teilen und erleben darf. Ich bin bereit für den nächsten ride mit Euch ……… Roman

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