Über 3000 Meter hohe Fels- und Gletscherberge prägen das Glarnerland – oder wie die Einheimischen sagen den «Zigerschlitz». Die Bergflanken sind steil und wild, entsprechend knackig und ungezähmt waren unsere Trails. Genauso knackig und anspruchsvoll waren aber auch die Uphills… Das unglaubliche Panorama und die klare Sicht, die bis in die Berner Alpen reichte, verliehen pure Motivation und Kraft.
Auf einem ehemaligen Militärweg geht’s immer steiler in ein verstecktes Seitental. Weglos erreichen wir den kleinen Einschnitt wo uns der erste «No-Flow-Trail» erwartet. Kein Wunder, dass dieser Trail bei Bikern bis heute unbekannt geblieben ist… Von den ersten Metern an werden wir so richtig gefordert. Tief unten liegt der türkisfarbene See – es fällt schwer sich bei diesem Panorama-Blick auf den Trail zu konzentrieren. Aber er verzeiht keinen Fehler weshalb es ab und an eine kurze «Panorama-Pause» gab.
Der zweite Tourentag fordert sogleich mit einem der steilsten Uphills im Glarnerland. 40 Trail-Serpentinen fordern bereits zu Beginn viel Technikkönnen beim Berghochfahren. Später folgt ein überhängend scheinender Schotterstrassen-Abschnitt gefolgt von einem Tragestück. Gegen das Ende hin wird der Aufstieg mit Technikraffinesse wieder «fahrbarer» und es öffnet sich ein atemberaubendes Panorama. Vor uns präsentieren sich Glärnisch und Tödi, im Hintergrund sind die Innerschweizer- und Berner Alpen zu erkennen.
So atemberaubend der Aufstieg war, so ist auch der Trail bergab. Fast ein wenig Slickrock-Feeling und dies fast zwei Kilometer über dem Talboden…
Die ersten 300 Tiefenmeter sind die schwierigsten. Sie erfordern nebst einer ausgefeilten Technik auch viel Feingefühl für die richtige Linienwahl. Kaum je ein Biker dürfte diesen Trail schon gefahren sein.
Dann löst sich ein klein wenig die Anspannung. Wir Blicken zur Sardona Hauptüberschiebung – sie ist eine der prominentesten Hauptstörungen der Alpen und zählt zu den berühmtesten Geotopen der Schweiz. Nun geht es geradezu im Sinkflug durch dutzende Kehren, dem Tal entgegen. Die Bremsen sind mindestens so heiss wie der Trail. Die Abfahrt scheint nie enden zu wollen. Ein Trail-Erlebnis das die ganze Gruppe für immer prägt.
Am letzten Tag, zeigt der an sich angenehme Aufstieg, zum Schluss hin auch noch seine Zähne. Was folgt ist nun ein herrlicher Höhenweg. Zwischen den Wolken lässt sich immer mal wieder das wunderbare Panorama erkennen. Der Tödi (3614), das Glarner Wahrzeichen, ist zum Greifen nah. Karst und Felsmassive prägen den weiteren Tourenverlauf. Es ist schwierig sich ab all diesen Eindrücken satt zu sehen. Und erst der Schlusstrail… er ist noch mal ein Glanzpunkt dieses No-Flow Camps im Glarnerland.
Ganz herzlichen Dank euch allen für diese spektakulären Momente die wir zusammen im Zigerschlitz erleben durften!
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