Hoch über dem Tal der Rohne fuhren wir auf spektakulären Suonen-Trails und über kühn angelegte Verbindungswege mitten durch die sonnendurchfluteten Südhänge. Bei über 20°C war „kurz/kurz“ angesagt. Wir spürten auf den staubtrockenen Trails den Frühsommer – und dies bereits Ende März. Trails der Extraklasse liessen unsere Bikerherzen höherschlagen. Ein Saison-Auftakt, wie man ihn sich im Traum vorstellt.
An den Südhängen hat sich der Schnee bis auf eine Höhe von 1800 müM zurückgezogen. An den gegenüberliegenden Nordhängen liegen die Wege ab ca 1500 müM noch unter einer Schneedecke. In der Tourenplanung habe ich diverse «Schnee-Grenzen-Szenarien» berücksichtigt und so kann ich schnell auf die unterschiedlichsten Situationen reagieren. Und das Resultat bleibt immer dasselbe: Drei Tagestouren mit maximal vielen und spektakulären Singletrails. Noch nie konnten wir Ende März solch hochgelegene Trails geniessen wie in diesem Jahr.
Auf den staubtrockenen Trails riecht es nach Frühling… Nebst flüssigen Trails erwarten uns auch knackige Wege, die uns mit Vollgas ins neue Bikejahr hineinführen. Das Spiel mit dem Bike und dem Trail geniessen wir in vollen Zügen. Gegenüber blicken wir zum schneebedeckten Glis- und Fülhorn.
Dieser historische Weg ist ein ehemaliger Verbindungsweg in ein abgelegenes Bergdorf. Es ist eines der steilsten Dörfer welches ich kenne. Die Hühner sollen hier festgenagelt werden damit sie nicht die steilen Berghänge runterrollen.
Vor Jahrzenten war er die Hauptverbindung ins Nachbardorf und ins Tal hinunter und wurde von Menschen, Maultieren und Vieh rege genutzt. Heute ist er längst in Vergessenheit geraten und wird noch von einigen wenigen Bikern und Wanderern genutzt.
Die trockenen Weiden und Felder werden bis heute mit einem ausgeklügelten und spektakulären Bewässerungssystem bewirtschaftet. Einige dieser Suonen sind im März noch im «Winterschlaf» sie werden im April wieder in Betrieb genommen. Dank diesen Wasserkanälen entstand ein Wegenetz, das an Kühnheit Massstäbe setzt und uns Biker so richtig verwöhnt. Von unseren Trails aus bestaunen wir dabei immer wieder den intensiven Kontrast vom winterlichen Hochgebirge zum azurblauen Himmel. Links vom Biker ist gerade noch das Brunegghorn und das 4505 Meter hohe Weisshorn zu erkennen.
Eine Ambiente der besonderen Art… Unter uns liegen die Rebberge und im Hintergrund ragt die markante Pyramide des Bietschhorns (3934 m) in den blauen Himmel. Es gibt in den Alpen nur wenige Täler, die einen solch grossen Reliefunterschied aufweisen. Von den mediterranen Weinbergen geht es durch sämtliche alpine Vegetationsstufen, hinauf bis ins vergletscherte Hochgebirge. Wir sind in der «Heimat» des Heida-Weins der hier am höchstgelegenen Weinberg der Alpennordseite angebaut wird.
Mit kurzen Hosen und Kurzarmtricot spüren wir den Bikefrühling bereits in vollen Zügen. Richtig warm wird es dann wenig später als wir wiederum einen historischen Verbindungsweg befahren. Diesmal „hochprozentig“ berghoch… aber natürlich gibt es auch eine etwas flachere «Umfahrungs-Variante».
Hoch über dem Tal der Rohne geniessen wir ganz viel Ausblick und Trails ohne Ende. Wir reihen ein Weg an den anderen und geniessen ein nahezu stundenlanges Trailvergnügen.
Ganz herzlichen Dank für dieses unglaubliche Erlebnis inmitten der Walliser Bergwelt. Das waren Bikeemotionen vom Feinsten! Paddy, vielen Dank für dein grossartiges Co-Guide Engagement bei der Technik-Gruppe!
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