02.06. – 04.06. 2024
Datum

Schwarzwälder Kirschtorte mit Sahnetrails.

Biken im Schwarzwald ist wie die nach ihm benannte, berühmte Kirschtorte: ein einziger Genuss. Und zwar ein Genuss, der, wenn man es übertreibt, ziemlich schwer verdaulich ist: die Trails im Schwarzwald sind nämlich deftiger, als die lieblichen Hügelkuppen vermuten lassen. Weil den meisten Schweizern die Torte besser bekannt ist als der Schwarzwald selbst, wollen wir das ändern, und erkunden den Schwarzwald auf seinen schönsten Singletrails.

Tourentyp Singletrail-Cross mit Gepäcktransport
Dauer 3  Tage, 3 Touren
Gesamtstrecke 196 km
Gesamthöhenmeter 6’800 Hm
Konditionslevel L3-4
Techniklevel S1 + S2
Bike-Guide Rolf
Preis CHF 820.00 / Euro 820.00
Unterkünfte Schöne, komfortable Gasthöfe in ländlicher Umgebung.
Leistungen
3 geführte Touren 2 Übernachtungen mit Frühstück
2 Abendessen Gepäcktransport
Abchluss-Apéro
Nicht inbegriffen
Versicherung Getränke
Verpflegung unterweg Individuelle An- und Rückreise
Persönliche Auslagen Rückfahrt zum Startort
Option
Download Tourenprogramm (PDF)

Änderungen oder Anpassungen sind dem Veranstalter vorbehalten. Diese werden frühzeitig und vor Reiseantritt kommuniziert.

1

Sonntag, 02.06.2024

07:45 Uhr (Uhrzeit ist auf Zugfahrplan abgestimmt), Treffpunkt Region Basel, Begrüssung, Gepäckabgabe, Tourbriefing und kurze Einkehr in Boulangerie zum Einkauf von Tagesproviant. Anschliessend Tourstart.
2

Sonntag, 02.06.2024 bis Dienstag, 04.06.2024

Touren gemäss Programm.
3

Dienstag, 04.06.2024

Ca 16:00 Uhr Zielankunft mit Ankunfts-Apéro in typischem Schwarzwälder Landgsthof. Ab ca 17:00 Uhr individuelle Heimreise bzw. Rückreise zum Startort.

Schwarzwälder Kirschtorte mit Sahnetrails.

Biken im Schwarzwald ist wie die nach ihm benannte, berühmte Kirschtorte: ein einziger Genuss. Und zwar ein Genuss, der, wenn man ihn übertreibt, ziemlich schwer verdaulich ist: die Trails im Schwarzwald sind nämlich deftiger, als die lieblichen Hügelkuppen vermuten lassen. Weil den meisten Schweizern die Torte besser bekannt ist als der Schwarzwald selbst, wollen wir das ändern, und erkunden ihn auf seinen schönsten Singletrails in zwei Crossen (siehe auch Nordschwarzwaldcross im September).
Soviel Wald, wie der Name vermuten lässt, hat es im südlichen Schwarzwald gar nicht. Immer wieder kreuzen wir Bergbauernhöfe, und die Almwiesen sind jetzt, Mitte Juni, eine einzige Blütenpracht. Wir befinden uns die meiste Zeit auf über 800m.ü.M., erklimmen den zweithöchsten Schwarzwald-Gipfel und umrunden den Feldberg, mit knapp 1500m der Höchste Punkt, allerdings für Biker tabu und durch ein Naturschutzgebiet geschützt. Abgesehen von diesem und anderen Schutzgebieten, wird der Südschwarzwald relativ intensiv genutzt, sowohl durch Forst- und Landwirtschaft, als auch durch den Tourismus. Aber weil er sehr weitläufig ist, und wir uns unter der Woche und ausserhalb der Ferienzeit dort aufhalten, geht es äusserst friedlich zu und her. Nur die Trails sind stellenweise nicht so friedlich und fordern uns, konditionell und fahrtechnisch, immer wieder heraus. Trotzdem bleibt genügend Zeit, die Gemütlichkeit, die von dieser Landschaft ausgeht, in uns aufzusaugen.

Unsere Touren

Unser Weg führt uns erst quer durch den Hotzenwald. Dieser auf den ersten Blick harmlos wirkende, bewaldete Hügel hat eine Mountainbikerin hervorgebracht, die so erfolgreich war, dass sie einen kompletten Spiegel olympischer Medallien besitzt, nebst Dutzenden von Welt-, Europa- und Landesmeistertiteln. Nachdem wir den Hotzenwald durchfahren haben, wissen wir, wieso das so ist.
Auf den Hotzenwald folgt der Hochschwarzwald, die Berge werden jetzt höher und das Gelände offener. Die Wege sind sehr abwechslungsreich, vom ganz schmalen Waldsingletrail über die offene, mit Felsen und grossen Steinen gesäte Alpweide, Forststrassen, Waldwegen und alten Saumpfaden ist alles dabei. Einige unserer Abfahrten sind reine Geniessertrails (um das Modewort Flow zu vermeiden), andere sind mit echten Herausforderungen gespickt und fordern viel Aufmerksamkeit und einen souveränen Umgang mit dem Bike.
Im Südschwarzwald finden wir sämtliche Untergründe, welche wir aus der Voralpenregion ebenfalls kennen. Der technische Anspruch sollte nicht unterschätzt werden (gelegentlich S3), ist aber für jeden erfahrenen Biker zu meistern. Für die genussvolle Teilnahme ist eine sehr gute Kondition und gute Fahrtechnik erforderlich (Level 3-4; siehe Homepage).

Region

Der Schwarzwald ist Deutschlands höchstes und grösstes Mittelgebirge. Unmittelbar nördlich des Rheins fängt er an und erstreckt sich ca. 150km nach Norden. Zum Vergleich: ginge man von unserem Startort am Rhein 150km nach Süden, käme man bis 5km südlich der Simplon-Passhöhe! Es gibt also noch manche Trails zu entdecken im Schwarzwald, auch wenn nicht in allen Regionen ein so dichtes Netz liegt, wie dort, wo wir ihn erkunden werden.
Ursprünglich war der gesamte Schwarzwald mit Mischwald bedeckt und nur spärlich besiedelt, die Römer waren natürlich auch hier, hielten sich aber hauptsächlich am westlichen Rand der Schwarzwaldausläufer auf (denn ab hier gibt es wieder Muschelkalk, der den Weinbau ermöglicht, aber im Schwarzwald fehlt). Erst im Mittelalter nimmt die Besiedlung zu, und in der Frühindustrialisierung wird der Schwarzwald als Rohstofflieferant entdeckt. Einerseits wird das komplette Mittelgebirge abgeholzt, andererseits werden zahlreiche Stollen geschlagen, um Erze verschiedenster Art zu gewinnen. Bald schon wird die gesamte Umgebung wegen des fehlenden Waldes regelmässig von Erdrutschen und Überschwemmungen heimgesucht und in der Folge eiligst mit Tannen aufgeforstet, um der Erosion Einhalt zu gebieten. Erst von daher also stammen die heute als typisch wahrgenommenen Fichtenwälder.
Der Bergbau ist wegen Unrentabilität mittlerweile längst auf einen reinen Museumsbetrieb verkommen, aber die Forstwirtschaft ist immer noch ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig. Die hotzenwälder Firma Gutex ist international erfolgreich mit innovativen Dämmstoffen aus Holz. Das ist aber nur ein Beispiel von dutzenden „hidden Champions“, die der Schwarzwald beheimatet. Der Abgeschiedenheit und Armut durch fehlendes Ackerland musste im Schwarzwald, genauso wie in den Bergregionen der Schweiz, mit Tüftelei und Erfindungsgeist begegnet werden. Als dann die Industrialisierung vor der Tür stand und Energie in Form von Wasserkraft benötigt wurde, schlug die Stunde der Schwarzwälder und heute zählen sie zu den Wohlhabendsten Deutschlands und haben die geringste Arbeitslosigkeit der Bundesrepublik.