Tourenbericht „No-Flow Camp Ticino” (5. – 8. Oktober)

Wir erlebten einen feurigen Tanz auf knackigen Trails der uns tief in ein spannend-kontrastreiches Tessin hinein führte. Abfahrts-Akrobatik auf längst vergessenen und oftmals historischen Pfaden…!

Bereits am ersten Tag ging es im Bleniotal mächtig zur Sache. Nach gefühlten 100 Serpentinen auf einer uralten Mulatiera wurde der Weg für kurze Zeit etwas flüssiger. Wir nutzten die wenigen Meter für ein „Spiel mit dem Trail“…

…Schon nach der nächsten Kurve galt es wieder alle Fahrtechnik-Register zu ziehen. Hohe Absätze und enge Kurven forderten auch die versiertesten Techniker heraus. Typisch fürs wilde und steile Tessin sind diese Mulatieras (ehemalige Verbinungswege zwischen Dörfern, Weilern und Alpen). Die Wegkapelle zeugt von der einstigen Wichtigkeit dieses Alp-Vebindungsweges. In der zweiten Hälfte des 20. Jah. wurden die hochgelegenen Alpen und Weiler durch eine Strasse erschlossen und dieser historische Weg gerät immer mehr in Vergessenheit.

Bei den „No-Flow“ Touren wird jeder Berg und jeder Pass aus eigener Muskelkraft befahren. Wir geniessen einzigartige Gruppen-Stimmungen und fantastische Aussichten die hier oben vom Piz Bernina im Osten, bis zum Monviso im Westen reichen.

Ein alter Militärweg führt steil und technisch zu einzelnen ehemaligen Beobachtungsposten. Von hier oben hätte man im zweiten Weltkrieg Mussolinis Truppen-Bewegungen beobachtet. Im Gegensatz zu den Mulatieras – auf denen viele Güter transportiert wurden –  wurden diese Wege weniger schön ausgebaut und sind deshalb rauer. Einige der anspruchsvollsten Abschnitte erwarten uns da weit über dem Lago Maggiore.

Die Aufstiege sind lang, die Abfahrten sind enorm anspruchsvoll… Diese Charakteristiken sind ein Garant für Einsamkeit. In diesen Regionen gibt es kaum Wanderer, geschweige denn Biker. Oftmals scheint es, dass wir die Welt für uns alleine haben. Wir geniessen die wunderschönen Herbsttage und wägen uns in purem Glück. Die Stimmungen und Emotionen inmitten in dieser herbstlich gefärbten Natur und dem klaren Licht sind einzigartig und prägen nachhaltig.

Bis zum letzten Meter geht es anspruchsvoll zur Sache. Immer wieder fordern uns Schlüsselstellen heraus. Die Konzentration ist maximal und auch der Puls ist in den obersten Bereichen. Dieses No-Flow-Camp war ein würdiger Abschluss nach einer langen Bikesaison die mich durch die Alpen, Pyrenäen, den Atlas und die Rocky Mountains führte. Vielen Dank euch allen!!!
Der neue Touren-Kalender steht, die Detailunterlagen fürs neue Jahr werden nun erarbeitet und ab Mitte November 2017 gibt es das neue Programm auf der Homepage. Wie im letzten Newsletter angekündet, sind all meine Bikefreunde am 5. November zur obligaten Abschlusstour in Nidwalden eingeladen.

Kommentare

10. Oktober 2017
Lieber Luki lieber Paddy Ein Tag Wallis mit Flow trails, und 4 Tage Tessin mit weniger Flow Trails, war der kronender Abschluss der Bike Saison mit euch. Die zwei Besten Guides und die Creme de la Creme von uphills und downhills Bikers. Ich hatte vor 5 Jahren davon geträumt, so biken zu können, wie jetzt im Tessin.. Einfach danke Ich war dieses Jahr ganze 21 TAGE mit luki unterwegs.. Es ist ein Privileg mit den besten bike guide und Freund auf Tour zu sein..... Danke luki
Sigi Scherrer
10. Oktober 2017
In der Sonne wiegen sich die Palmen,/und wir erstürmen manche Almen./Der Himmel stählern blau,/die Wege grauslicht rauh./Doch wir brettern über alles hin,/bis uns träufelt das Adrenalin/aus allen beiden Ohren,/und wir noch blöder bohren! - Naja, Goethe wird nicht ganz erreicht. - Luki, du weisst, du bist eine Klasse für sich.
10. Oktober 2017
Hallo Sigi Aber Goethe könnte dieses Gedicht gar nicht besser schreiben.. Er würde keinen Meter so biken wie du, deswegen ist dein Gedicht einfach genial. Und du mein Vorbild im Alter. Weiter so.. Liebe grüße dudu
8. November 2017
Eja, Dudu! Danke für die Speichen (statt Blumen). Dein Kommentar hat mich gefreut. Doch ganz so genial ist der Reim dann doch wieder nicht. Wir bleiben aber dran. - Na, vielleicht sehen wir uns wieder mal auf'em Trail irgendwo hinterm Luki. - Ride on bzw. keep the rubber down empfiehlt dir mit sport-herzlichen Grüssen, Sigi
Stefan
9. Oktober 2017
Lieber Luki, meine Erwartungen an das no-flow-camp wurden bei weitem übertroffen!! Vielen Dank an dich Luki und Paddy für die unvergleichlichen Trails die wir in einer Gruppe von exzellenten Bikern rocken durften. Die vier Tage waren für mich das Highlight der Bike Saison. Danke nochmals und bis bald, Stefan
9. Oktober 2017
Luki, herzlichen Dank für die vielseitigen Erfahrungen der letzten Tage! Diesmal war wirklich alles dabei. Angefangen von herrlichem Wetter, schönster Herbstlandschaft, spektakulären Ausblicken und tollen Bike-Kollegen bis zu neuen Bike-Erfahrungen und Verschiebung (und Überschreitung) eigener Grenzen. Dies alles auf herausfordernden, oft einsamen und märchenhaft schönen Trails. Für mich war es ein toller Start in eine neue Art des Bikens die ich noch nicht kenne, aber gerne weiter ausbauen möchte. Ueli
9. Oktober 2017
Die Trails haben genau das Gefühl erzeugt daß ich haben wollte. "Tiefe Zufriedenheit", die nur aufkommt wenn man die richtigen Trails gerockt hat. Udo
Dänu 26er :-)
9. Oktober 2017
Es war einfach nur EINDRÜCKLICH…was ein Biker mit seinem «SPORTGERÄT» alles erleben und fahren kann Danke an Luki, Paddy und die ganze Truppe, super tolle Tage erlebt. Der "Pumpe" war bergauf wie bergab gleich gefordert
Christian Weiss/Wychrigel
9. Oktober 2017
Wer eine Höchstdosis Adrenalin sucht, oder seine Grenzen verschieben möchte, bekommt hier definitiv mehrmals pro Tag die Gelegenheit dazu geliefert. Stürzen NICHT erlaubt! Sonst gute Nacht.. Danke Luki, war mehr als crazy.

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