Walliserstadl und Gletschereis (12. – 15. August)

Die höchsten Berge der Schweiz und die grössten Gletscher der Alpen befinden sich in den Berner- und Walliser Alpen. Im Angesicht dieser atemberaubenden Natur erlebten wir vier Tage lang pures Bikespektakel und dies auf einigen der atemberaubendsten Singletrails.


Mit den ersten Sonnenstrahlen mitten durch einsames Bergland – ein Traum von wohl jedem Biker. Es bahnt sich ein Bilderbuch-Tag an. Bereits vor Jahrtausenden entstanden hier erste Wege über den Alpenhauptkamm. Faszinierend wie damals diese Routen in den wilden und oft unzugänglichen Gebirgsregionen aufgespürt wurden. Am Ende der letzten Eiszeit und nach Rückzug der Gletscher waren hier schon bald die ersten Wildbeuter und später auch Hirten und Säumer unterwegs. Heute geniessen und erleben wir diese Landschaft und zugleich den Einstieg in ein feuriges Trail- und Gebirgsspektakel auf historischen Routen.


Die Königsetappe hat es in sich. 2600 Höhenmeter… davon praktisch alle auf Singletrails und vor allem mächtig steil. Mehrere Stunden fahren wir durch einige der entlegensten Regionen des Wallis. Es fühlt sich an wie in den wilden und einsamen Westalpen. Restfeuchte vom nächtlichen Regen liegt in der Luft. Die Trails sind aber bereits gut abgetrocknet. Auf dem sechs Kilometer langen Suonen-Weg schweift unser Blick immer wieder zur mächtigen Felspyramide des Bietschhorns.


Später biegen wir ein auf einen alten Militärweg, welcher von der Grenzbrigade im zweiten Weltkrieg erbaut wurde. Er diente primär der Beobachtung und nur im Notfall auch zur Grenzsicherung – soweit ist es aber nie gekommen. Auf jeden Fall erreichen wir auf diesem Militärweglein einen unscheinbaren Übergang wo die rasante Abfahrt beginnt. Unten angekommen waren das seit dem Start bereits 30 km Singletrail am Stück – und das Ganze bereits am Vormittag…


…die grosse Herausforderung wartet vor allem am Nachmittag. Fast überhängend Steil geht es berghoch. Dieser Übergang muss sprichwörtlich verdient werden. Was uns dann aber erwartet lässt uns einfach nur staunen. Ein Weglein wie aus dem Bilderbuch zieht über weite Hochebenen. Es ist eine uralte Walserroute die später ins Formazza-Tal führt oder auf Walserdeutsch ins „Pomattal“. Weshalb die Walliser im 12. bis 14. Jahrhundert abgewandert sind – und so zu «Walsern» wurden – ist bis heute nicht restlos geklärt.


Dank ihrem Geschickt im Umgang mit der Natur und ihren Gewalten waren die Walser prädestiniert für die Urbarmachung der rauen und hochgelegenen Talschlüsse. Aber auch beim Bergbau, dem Saumhandel oder der Sicherung von Pass- und Handelswegen waren sie sehr qualifiziert. Diese faszinierenden Wege leiten uns in entlegene Winkel und in bis heute sehr ursprünglich gebliebene Walliser Seitentäler.


Der finale Schlussteil unserer Tour ist kaum zu überbieten. Solche Bilder prägen sich für immer in unser Bikeherz ein. Es gibt wohl nur wenige Trails, von welchen man hunderte Meter hinunter auf einen Gletscher blicken kann. Die Dimensionen sind schwer zu fassen. Für Entspannung bleibt aber noch keine Zeit – denn bis ins Ziel warten noch 2000 Höhenmeter Trailabfahrt…
Ganz herzlichen Dank für dieses unglaubliche Erlebnis inmitten der Walliser Bergwelt. Das waren Bikeemotionen vom feinsten! Christoph, vielen Dank für dein grossartiges Co-Guide Engagement bei der Flow-Gruppe. Isabelle, danke vielmal für deinen super Betreuer-Einsatz!

Kommentare

Peter Steiner
22. August 2020
Das Wallis ist immer gut zum Biken! Peter
Michael Fuchs
16. August 2020
Sensationelle Trails in einer atemberaubender Bergwelt und alles Top organisiert!!! Vielen Dank für diese unvergesslichen Erlebnisse! Michi

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