Unser Tourengebiet erstreckte sich vom Ufer des Vierwaldstättersee’s bis zu den wilden Hochgebirgslandschaften im Engelbergertal. Einige der besten Touren, die uns zu den schönsten Panorama-Spots führen sollten, habe ich zusammengestellt. Aber das Wetter wurde in dieser Woche zur grossen Herausforderung.
Der zweite Tourentag wäre ein besonderer Höhepunkt gewesen… Mitten durch eine wild-alpine Landschaft führt der Trail. Felslandschaften, tiefe Täler und eine gewaltige Sicht hinein in die Innerschweizer Gletscherberge. Der Nebel hüllte uns jedoch in dichtes Weiss – erst in «tieferen» Lagen erlebten wir die Landschaft um uns herum. Kurze Zeit später wurden wir dafür von einem riesigen Apero und einem Hot-Pot mitten auf der Alp verwöhnt.
Täglich schaue ich mir mehrmals die Wetterprognosen an. Abfahrtszeiten und Routen passe ich laufend der Witterung an. Von sechs Touren war schlussendlich nur gerade eine Tour so machbar wie ich alles plante und vorbereitete. Das Umplanen lohnte sich – obwohl Nebel, nasse Trails und kalten Temperaturen, so schaffen wir es meist ohne Regenschauer. Am Mittwoch war dann der Regen so intensiv, dass gar kleine Bäche über die Ufer traten. An eine Tour ist kaum zu denken. Beim Trialpark in Luzern kann ich uns kurzfristig «einmieten». Wir nutzen den Tag für ein paar intensive Fahrtechnik-Stunden. Mit dem «Droppen» setzen wir einen Schwerpunkt. Aber auch andere individuelle Fahrtechnik-Wünsche werden spontan ins «Programm» aufgenommen. Mein Co-Guide Martin und ich sind offen für alles und so gab es auch diverse Übungssequenzen zu den Themen Manual, Wheelie, Hinterrad Versetzen und Bunny Hop.
Am fünften Tag dann der «Wetter-Lichtblick». Der Regen der vergangenen Tage hat den Trails zugesetzt und so gibt es auch heute noch mal eine grössere Routen-Anpassung. Eine lange und anspruchsvolle Abfahrt führt am Ende des Tages direkt ans Seeufer. Hier werden wir von einer besonderen Überraschung verwöhnt. Ein Apero am Feuer direkt am See. Andrin wagt gar den Satz ins kühle Nass. Mit dem Privatschiff shuttelt uns Mani im Anschluss gemütlich über die Buochser Seebucht direkt ins Hotel. Wir geniessen es in vollen Zügen und bestaunen die Berge – in einer für uns Biker – ungewohnten Perspektive.
Heute ist der schönste Tag der Woche und so erwartet uns eine entsprechend ausgiebige Panoramatour. Ein weiteres «Special» gibt es bereits am Morgen und so starten wir die Tour mit einer Fähren-Fahrt hinüber zur Rigi, wo wir einige der besten Trails mitnehmen. Unser Blick schweift schon bald über den tiefblauen Vierwaldstättersee mit seinen neun Seeteilen. Gut zu erkennen ist, dass der See von den alpinen Gebirgsregionen bis hinaus zum hügeligen Voralpenland reicht. Gegenüber von uns präsentieren sich nun Buchserhorn, Stanserhorn, Bürgenstock und Pilatus von der schönsten Seite. Weit im Hintergrund sind noch die Berner Alpen zu entdecken. Nicht umsonst wird die Rigi die Königin der Berge genannt.
1200 Meter über dem Seeufer wird die Sicht frei zum Brunnistock und Uri Rotstock. Mit knapp 3000 Metern sind sie die höchsten Berge in der Uferregion. Ihre Gipfel und Gletscher wurden in den vergangenen Tagen frisch verschneit und präsentieren sich heute besonders schön. Die mächtige Föhnwalze zeigt, dass wir heute gegenüber dem Süden, auf der Sonnenseite sind.
Von der Rigi ist wunderschön der nördliche Teil des See’s zu erkennen, der im hügeligen Flachland mit dem Luzerner und Küssnachter Seebecken endet. Im Hintergrund der dominante Pilatus und die Stadt Luzern welche am Ausfluss der Reuss, im 12. Jahrhundert entstanden ist. Weit im Südwesten sind noch die weissen Bergspitzen von Wetterhorn, Mittelhorn und Rosenhorn zu erkennen. Die lange Abfahrt hinunter an den See ist gestartet. Ein Landschaftsfeuerwerkt von A bis Z erwartet uns. Am sechsten Tag läuft nun alles wie geplant… bis wir wieder bei der Fähre eintreffen… der starke Föhn lässt kein Fährbetrieb mehr zu. Wiederum ist Improvisation und Umorganisation gefragt. Aber auch diese Herausforderung wird gemeistert und wir geniessen nur wenig später als geplant, den feinen und wohlverdienten Abschluss-Apero.
Ganz herzlichen Dank euch allen. Das Wetter war eine Herausforderung und trotzdem genossen wir eine wunderschöne Stimmung. Das motiviert, das ist cool, das ist einzigartig. Grazie mille für all diese Emotionen!
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