Die Bike-Saison wurde nun gebührend lanciert. Zwei Monate später als geplant… und mit einem wahren Feuerwerkt an Trails. Wie viel mir das Guiden und die gemeinsamen Bike-Erlebnisse mit euch bedeuten, wurde mir die vergangenen acht Wochen so richtig bewusst. Und eines weiss ich mehr denn je: Euer Bike-Guide zu sein ist für mich Passion, Berufung und etwas vom Schönsten was ich erleben darf!
Unsere Tour führt heute nahe an die italienische Grenze. Im ersten Weltkrieg waren hier Schweizer Soldaten zur Grenzsicherung stationiert. Ihre Munitionslager sind noch heute gut zu erkennen. Der alte Militärweg ist jedoch längst verschwunden. Ein riesiger Bergsturz, mit 30 Millionen Kubikmeter Geröll, hatte ihn 1928 ins Tal gerissen. Seitdem ist Einsamkeit eingekehrt. Eine alte und wunderbare Mulattiera verbindet die aussichtsreichen Alpen miteinander. Auf ihr rauschen wir bergab und erhaschen dabei immer wieder herrliche Ausblicke zum Lago die Maggiore.
Alte Schmugglerpfade führen in eine völlig verwinkelte Talschaft. Exakt dem Grenzverlauf folgt dieser Trail. Durch die tiefen Wolken wirkt die Landschaft besonders mystisch. Eine halbe Stunde später sitzen wir in einer urigen Hütte und geniessen einen Teller dampfende Pasta. Kein Mensch treffen wir heute auf «unserem» endlos langen Trail…
… es ist vielleicht der längsten Singletrail den man im Südtessin fahren kann. Mehrere Trailabschnitte – davon noch einige völlig unbekannt – habe ich miteinander verknüpft. Nach 3,5 Std. Singletrail-Riding am Stück, folgt ein Unterbruch in Form eines kurzen Up-Hills, bevor noch weitere 45 Minuten Trailriding dazukommen.
Am vierten Tourentag ist das Wetter am besten. Wir freuen uns über die Sonne und die klare Luft. Im Schlussteil dieses langen Aufstieges, erwartet uns dann eine atemberaubende Aussicht. Wir geniessen sie in vollen Zügen und freuen uns bereits auf die lange und anspruchsvolle Abfahrt. Wir stärken uns davor noch mit einer feinen hausgemachten Polenta und erleben tessiner Ambiente.
Mitten in den Wolken erkennen wir den markanten «Gridone», der höchste Berg am Lago Maggiore. Über ihn verläuft die Italiensich-Schweizerische Grenze.
Hier startet die lange Abfahrt die erst am Seeufer endet. Fast durchgehend Trails und einige Abschnitte davon auch richtig knackig. Zwischenzeitlich werden wir geradezu von der Vegetation verschlungen. Kleine Alpen und Rusticos liegen am Weg – der Trail endet direkt an der See-Promenade und exakt neben der mobilen Gelateria. Was will man mehr? Ein finaler Abschluss dieser spektakulären Tessiner Singletrail-Tage. Ich bin richtig happy und riesig dankbar für diese wunderschönen Tage die ich mit euch erleben durfte.
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