Tourenbericht „Trail Soleil” (17. – 23. Juni)

Vom südlichsten 4000-er der Alpen über dutzende Pässe, Kreten und Gipfel bis zur azurblauen Côte d‘Azur. Nach jedem Aufstieg eine Singletrail-Abfahrt der Extra-Klasse! Sieben Tage lang tauchten wir ein, in die malerischen Gebirgslandschaften der Dauphiné und der Provenzalischen Alpen. Ein Trailfeuerwerk mitten durch die Provence bis an den Strand von Nizza!


Bereits bei der „Einroll-Etappe“ warten dutzende Kilometer Singletrails auf uns. Am Fusse des über 2800 Meter hohen Montagen de Bure werden wir auf feinsten Trails in eine völlig verwinkelte Landschaft verführt. Nach 3 Stunden und fünf kleinen Pässen in mitten der Einsamkeit öffnet sich das Panorama vor uns. Der Blick reicht jetzt über die fruchtbaren Ebenen südlich des Devoluy-Massivs. Wie in Trance rauschen wir durch duftende Koniferen Wälder dem Talboden entgegen und können unser Glück kaum fassen.


Bei der Königsetappe erklimmen wir auf einer lupenreinen Gipfelfahrt, mit 2070 Metern, den höchsten Berg des Trail Soleil. Leider bleibt uns wegen des Dunst die Sicht ins über 4000 Meter hohe Pelvoux-Massiv im Norden und zum Mont Ventoux im Westen verwehrt. Wir geniessen nun einen unglaublichen Trail über diesen faszinierend aussichtsreichen Bergrücken. Für mich eines der ganz grossen Highlights dieses Crosses – wir spüren das Gefühl von grenzenloser Biker-Freiheit.


Oft weidet an diesen Hängen eine Herde von rund 100 Mufflons. Heute höre ich die scheuen Tiere im losen Lärchenwald – sehen kann ich aber keine. Auf diesem fünfzehn Kilometer langen Trail überqueren wir nicht nur ihre Weide sondern auch einen Kammrücken der uns ins Departement „Haute Alpes de Provence“ bringt. Dieser Trail-Uphill ist einer der schönsten den ich kenne. Trailart, Landschaft und Panorama sind einfach nur traumhaft schön – diese Kombination versetzt uns in einen wahren Uphill-Flow. Wir saugen den Moment in uns auf und erleben intensive Emotionen.


Mit 1700 Höhenmetern wird heute der Ruhetag eingezogen. Doch die Aufstiege fordern da der Hauptteil dieser „Meter“ auf Trails hochgefahren werden. Immer wieder erwarten uns die für diese Region typischen Kreten und Kämme – und dies natürlich immer wieder mit einem beeindruckenden 360-Grad Rundumblick. Sieben Kilometer verwöhnt uns dieser Weg wobei wir heute von hier oben den Mont Ventoux im Westen erkennen können. Auf diesem Kamm haben wir nun den süd-westlichsten Teil unserer Tour erreicht.


Aus dem Tal betrachtet ist es kaum vorstellbar, dass wir irgendwo dieses 20 Kilometer lange und 100 Meter hohe Felsband mit unseren Bikes überwinden könnten. Aber es gibt einen einzigen Durschlupf… Ein spannungsgeladener Übergang der uns aus der schattigen und steilen Westseite auf die sonnendurchflutete und weich geschwungene Ostseite hinüber bringt. Die Abfahrt ist eine Klasse für sich. Unendlich scheint diese, der Weg ist so angelegt, dass man nur in den wenigen Kurven die Bremsen benötigt. Ansonsten ist Dauer-Flow mit Geschwindigkeitsrausch angesagt.


Im Oberlauf der Verdon ändert sich das Landschaftsbild. Aktuell noch weich geschwungen mit einer lieblichen Seen-Landschaft tauchen wir wenig später in eine völlig verwinkeltes Gebiet ein wo die Orientierung schnell verloren geht. Obwohl erst 8:30 Uhr haben wir bereits wieder über eine Stunde Trails genossen. Berghoch ein alter Hugenottentrail und bergab ein alter Hirtenweg.
Trailgenuss vom feinsten war das! Vielen Dank euch allen für dieses gemeinsame Abenteuer auf dem legendären „Trail Soleil“!

Kommentare

26. Juni 2017
Eine intensive Woche, in allen Bereichen. Ob kulinarisch, auf dem Bike oder das Gruppen Erlebnis. Die Organisation und das Support Team waren einfach Spitze. Ich bin froh durfte ich daran teilnehmen und Frankreich aus einer komplett neuen Perspektive erleben und erfahren. Vielen Dank dir Dir und allen neuen und alten Kollegen.
Frank Florsch
25. Juni 2017
Es machte mir riesige Freunde mit der tollen Gruppe diese atemberaumende Tour mit den unzähligen Singletrails und Passübergängen zu befahren. Aber ohne die Tagesplanung von Luki und die hervorragende Rundumversorung von Marcelle und Erich wäre eine solcher Kraftakt für mich nur schwer leistbar gewesen. Die Zahlen sprechen für sich 53 Stunden und 2 Minuten reine Fahrzeit und 37369 KCal. Bist demnächst......
26. Juni 2017
Das Uphill Spass macht - wurde mit den traumhaften Trails täglich übertroffen. Sensationell war die Verköstigung (Feldküche par exellence) als auch die Teilnehmenden und deren gepflegte Kameradschaft - herzlichen Dank an alle! Das Wetter wurde von uns allen so bestellt und war einmalig sonnig! Für einen abfahrtsorientierten Biker ist diese Tour ein Eldorado oder einfach "Obenuse". Lieber Luki herzlichen Dank für diese unvergesslichen und einmaligen Erlebnisse in der Provence.
25. Juni 2017
Viele tolle Trails bleiben mir in bester Erinnerung! Ich glaube der Asphaltanteil war selten so tief wie auf dem Trail Soleil! Einfach war auch die einfache Kleidungswahl: Kurz-kurz die ganze Woche, unglaublich!
Fritz Feuz
25. Juni 2017
Lieber Luki die Tourenwoche von den Provenzalischen Alpen nach Nizza wahr der Hammer! Unzählige Hügel haben wir erkämpft und nach jedem Bergrücken wurden wir mit einem "pelzigen" Singletrail belohnt. Frage mich immer wieder, wie findest du die Trails alle. Das alles mit so tollen Bikerfreunde zu erleben ist unvergesslich! Danke Luki. Besonderen Dank auch an Marcelle und Erich für das feine Mittagessen und alles was ihr für uns gemacht habt, wir konnten nur noch geniessen. Fritz
Siegfried
24. Juni 2017
Luki du hast uns eine der einsamsten Gegenden Frankreichs gezeigt mit einem sensationellem Trailanteil. Der Wettergott war uns gnädig und wir haben keine Jacke gebraucht dafür umso mehr Getränke. Ein Dank an Marcelle und Erich die sich sehr um uns gekümmert haben und uns den notwendigen Nachschub an Ersatzteilen in die Wildnis geliefert haben.
24. Juni 2017
Diese Tourenwoche war einmal mehr grosses Kino und bleibt noch lange in Erinnerung. Ausser einem kurzen Gewitter hatten wir immer Wetterglück und konnten die unzähligen Trails trocken geniessen. Genuss erlebten wir auch in den auserlesenen Unterkünften mit bestem Essen und Mittags bei Erich und Marcelle mit ihrer exzellenten Feldküche. Luki Du bist für mich einfach der beste Guide mit unglaublich guter Organisation wo alles klappt und wohl mit den besten Trails. Wir verstanden uns von Anfang alle bestens und konnten trotz den vielen Höhenmetern immer noch lachen. Danke a tutti. Aschi der Oldi welcher bald lieber rauf als runter fährt...
Fritz Feuz
25. Juni 2017
Ja der Oldi fährt Bergauf auch allen um die Ohren!

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