Spektakuläre Felslandschaften und aussichtsreiche Trails (1 – 8. Juli)

Auf alten Militärsteigen bikten wir über malerische Alpweiden, durch duftende Tannenwälder, über aussichtsreiche Kämme und mitten hinein in alpine Felsregionen. Rund ums herum 3000 Meter hohe Felszacken, die wie zu Stein erstarrte Flammen wirken. Im “schönsten Gebirge der Welt” bikten wir auf spektakulären Touren mitten hinein in eine Szenerie, wie sie in den Alpen einzigartig ist.


Auf langen Kammtrails fahren wir heute Richtung Westen. Vor uns die die markanten Cadore-Dolomiten. Rechts in den Wolken die Sextener Dolomiten und links erblicken wir in Kürze noch die Karnischen Alpen. Ein kilometerlanger Panoramatrail der uns bereits am ersten Tourentag verwöhnt. Und das Ganze notabene 1000 bis 1500 Meter über dem Talboden.
Der Trail verläuft exakt auf der Grenze von Südtirol und Veneto. Die Räter waren die ersten, die nach der Würm-Eiszeit – vor rund 10’000 Jahren – diese inneralpinen Täler besiedelten. Einige Sprachinseln dieser Urbevölkerung konnten sich bis heute erhalten. Es ist das Rätoromanische in Graubünden, das Friaulische hier im Nordosten Venetiens und das Ladinische mitten im Herzen der Dolomiten.


Heute werden wir mit einer lupenreinen Gipfelfahrt verwöhnt. Dieser freistehende Gipfel zählt zu den schönsten Panoramabergen im Herzen der Sextener Dolomiten. Das Wetter ist eine Herausforderung. Fast stündlich ändern die Prognosen. Flexibilität und Timing ist an mehreren Tagen gefragt. Die Aussicht vom Gipfel hält sich heute leider in Grenzen. Bei klarer Sicht wäre das Cristallo-Massiv, der Hausberg von Cortina d’Ampezzo, von hier genauso gut zu sehen wie die imposanten Nordwände der drei Zinnen. Umso faszinierender ist die wilde «Schluchten-Abfahrt». Da spielt die Sicht keine Rolle. Wir rauschen auf dem knackigen Trail dem Tal entgegen. Schlüsselstellen wechseln sich ab mit flowigen Abschnitten. Ein Biketraum wie man es sich wünscht.


Heute ist ein klassischer Trailtag auf dem Programm. Ein Trail reihen wir an den nächsten und das Ganze wird garniert mit einem Panorama, an dem man sich kaum satt sehen kann. Gegenüber von uns liegen die Gipfel der so genannten „Sextner Sonnenuhr“. Dies sind eine Reihe von Berggipfeln die als Skalenpunkte einer am Horizont denkbaren Sonnenuhr dienen. Sie sind nebst den Drei Zinnen ein Wahrzeichen dieser Landschaft. Die Funktion der Sonnenuhr erfüllen diese Berggipfel für das mittlere Sextental. Jeweils um eine Stunde verschoben steht die Sonne über einer dieser Gipfeln. Diese Übereinstimmung gab in früheren Zeiten der Bevölkerung Sextens recht verlässlich die Tageszeit an. Auf eine «richtige» Sonnenuhr konnte hier in diesem Tal verzichtet werden.


Der heutige «Drei Zinnen-Tag» führt uns mitten ins Herz dieser tief beeindruckenden Gebirgswelt. Hinter uns türmen sie sich gen den Himmel. 500 Meter sind sie hoch und gelten als das Wahrzeichen der Dolomiten. Auf der anderen (klassischen) Seite, resp. der Nordseite, berührt während des ganzen Tages kaum ein Sonnenstrahl diese Wände. In der westlichen (linken) Zinne gibt es bis zu 40 Meter lange überhängende Passagen. Insgesamt ragt sie 160 Meter über den Wandfuss hinaus und gilt deshalb als «das grösste Dach der Alpen».
Die Kombination von dieser spektakulären Alpenlandschaft verbunden mit den alten Militärwegen ist ein Highlight. Dies muss jedoch in Form von knackig steilen Anstiegen sprichwörtlich verdient werden.


Die Wetterprognosen lassen heute keine der exponierten Biketouren zu. Gewitter und intensiver Regen sind prognostiziert. Wir nutzen den Tag für eine genauso beeindruckende «Regenerations-Tour».
Weil die Dolomiten nicht zum Alpenhauptkamm gehören, hatten die meisten Übergänge nur lokale, allenfalls regionale Bedeutung. Umso wichtiger war jedoch ihre Rolle im ersten Weltkrieg, weshalb hier sehr viele und enorm spektakuläre Militärsteige entstanden sind. Genau sie ermöglichen uns mit dem Bike in dieses einzigartige Dolomiten-Landschaftskino einzutauchen.
Am Nachmittag präsentierte ich dann einen Vortrag mit vielen Themen rund ums Biken. Unter dem Titel «Auf den Singletrails dieser Welt» machen wir eine Bikereise durch die Bike- und Trail-Geschichte wie auch hinein in verschiedene Gebirge dieser Welt wo ich mit dem Mountain-Bike unterwegs bin.


Unser Trail schlängelt sich genau an der Grenze zwischen Süd- und Osttirol entlang. Nach dem ersten Weltkrieg wurde beim Friedensvertrag von Saint-Germain in diesen Regionen der neue Grenzverlauf von Italien und Österreich festgelegt. Wir erleben auf diesem Trail eines der schönsten Sextener Dolomiten-Panorama. Spektakuläre und aussichtsreiche Trails führen uns durch die steilen Wiesenflanken. Sie sind Zeugen, wie strategisch wichtig dieses Gebiet war. Nochmal warten einige knackige Herausforderungen. Kraft, Technik und Kondition werden gefordert.
Was für ein Abschluss dieser wunderschönen Bikewoche. Der ganzen Sextener Bikegruppe und auch Guide Markus ein riesiges Danke für diese wunderbare und emotionale Bikewoche im Herzen der Dolomiten. Es bedeutet mir viel mit euch zusammen diese Emotionen zu erleben. Una grande „grazie mille“!

Kommentare

Pirmin Hodel
15. Juli 2023
Im Erstklasshotel verwöhnt mit wunderbaren Buffets am Morgen, der Jause und mit Salaten am Abend. Für die Seele ein toller Wellnessbereich mit Massagen. Beste Vorausetzungen für die anspruchsvollen Up- und Downhills in den tollen Dolomiten mit den 3 Zinnen. Dabei zauberte Luki für jedes Level eine Lösung aus seinem Trailrepertoire. Selbst das Wetter hatte Respekt und spielte fast immer mit. Lieben Dank Luki, Markus und all die begeisterten Teilnehmer
13. Juli 2023
Start um 9 Uhr, zurück für die Nachmittagsjause und dann Wellness, das ist Plaisir! Merci Luki, es hat wieder mal alles gepasst. Bis zum nächsten Mal.
Michael Benz
9. Juli 2023
Biken in einer der schönsten Landschaften in den Alpen, mit fahrtechnischen Herausforderungen, spektakulären Aussichten (trotz zum Teil schlechtem Wetter), immer wieder Alternativen um eine Abkürzung zu nehmen oder einen Flowtrail zu folgen. Ich danke dir vielmals für diese erlebnisreiche, spannende und zugleich auch erhalsame Woche.
9. Juli 2023
Danke Dir lieber Luki für die umsichtige Planung dieser wunderbaren Woche in den Dolomiten. Du hast mit all den vielen Trailoptionen jedem Teilnehmer ein individuelles Programm ermöglicht, das zu seine Fähigkeiten und Fertigkeiten passt. Ich freue mich schon auf die nächste gemeinsame Bike-Woche.
Michael Knüsel
8. Juli 2023
Die Tage auf dem Bike waren ein grosses Trail-Erlebnis! Ich konnte eine Woche lang an nichts anderes Denken als ans Biken und fühle mich bestens (psychisch) erholt! Es war wunderbar! Herzlichen Dank lieber Luki für die tolle Zeit und dein sehr grosses Engagement! Danke auch an die Bike-Gruppe, es war mir ein Vergnügen mit euch gemeinsam zu Biken! Bis zum nächsten Mal!

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