Tourenbericht „Singletrail-Camp Diois“ (6. – 12. Mai 17)

Fast unvorstellbar sind die Trailschätze welche sich im Diois verbergen. Nicht umsonst nenne ich die Region „Flow-Contry“ der Alpen. Was wir befahren haben ist schwer in Worte zu fassen – das war Trailspirit vom feinsten auf hunderten von Kilometern der sagenumwobenen „Hugenotten-Trails“.

Die „Hugenotten-Region“ Frankreichs wirkt wie ein riesiges Labyrinth. Unzählige Täler, Gipfel, Kreten, Plateaus, Flanken und Pässe prägen das Bild südlich des Vercors-Massivs. Tag für Tag erfassen wir etwas mehr von dieser unglaublichen Fülle an epischen Trails und dieser einzigartigen Landschaft. Aber auch nach einer Woche können wir das ganze „Ausmass“ dieser einmaligen Bike-Region nur im Ansatz erahnen! Schon jetzt ist klar: wir kommen mit einem Touren-Update zurück in die „Flowtrail-Region der Alpen“ und geniessen auch im Mai 2018 die sagenumwobenen Hugenotten-Trails.

Der Wechsel vom völlig verwinkelten Diois hoch auf das Vercors-Plateu könnte nicht grösser sein. 1200 Meter über dem Tal der Drôme öffnet sich eine völlig abgeschiedene Hochebene die in den Alpen einzigartig ist. Es war das Rückzugsgebiet der Französischen Resistance im zweiten Weltkrieg. Während sich im Norden 170 Quadrat-Kilometer Alp- und Waldlandschaft öffnet fallen im Süden mehrere hundert Meter hohe Felswände ins Diois ab. Im Osten leuchten die Schneeberge und vor uns liegen kilometerlange Wiesentrails durch die menschenleere Natur.

Über eine Stunde Singletrails haben wir schon hinter uns. Zwei weitere Stunden folgen noch… Im Süden reicht der Blick bis zum Mont-Ventoux. Es ist einer der längsten Trails den ich kenne – aber wir verlassen ihn schon vor seinem Ende. Denn wir machen einen „Abstecher“ auf den vielleicht flowigsten Trail den ich bis jetzt in den Alpen gefahren bin.

Das Wegenetz welches ab dem Mittelalter von den Hugenotten errichtet wurde ist kaum in Worte zu fassen. Durch Buchsbaumwälder, an Felsflanken entlang, über Kreten und Hochebenen führen sie kilometerlang durch eine tief beeindruckende Bergwelt. Trail-Faszination und Trail-Spirit verschmelzen hier. Die Kombination dieser Landschaft und dieser Trails ist einzigartig. Die Glücksgefühle strömen – oftmals bleiben wir ungläubig stehen und staunen – es braucht Zeit das Erlebte zu sortieren. Diese Eindrücke und diese Emotionen bleiben für immer in Erinnerung.

Flow pur! Eine Kurve folgt der nächsten – und bei diesem Trail ist dies mindestens 100 Mal. Sie folgen so dicht aufeinander, dass das Hinterrad noch mitten in der Kurve ist während das Vorderrad bereits die nächste Kurve aufgenommen hat…

Hoch über dem Talboden reicht der Blick ins Devoluy-Massiv. Die 2500 Meter hohen Kalkzacken erinnern an die Dolomitenwände. Wir geniessen die Sicht zu den gewaltigen Felsen der Glandasse – und dann folgt das Trailfeuerwerk. Zwei Stunden Hugenotten-Trails bergauf und bergab – zwei Stunden Trail-Extraklasse. Unten angekommen ist nur schwer fassbar was wir soeben erlebt haben. Spätestens jetzt weiss jeder, dass es eine Steigerung von „Singletrail“ gibt… es ist der sagenumwobene „Hugenotten-Trail“!

Kommentare

Klaus Bucher
24. Mai 2017
Einmal mehr, geniale Trails und einmalige Landschaften, es hat einfach gepasst. So macht es Spass mit Gleichgesinnten in der Natur unterwegs zu sein. Vielen Dank Luki für die perfekte Organisation, Dank auch an das Küchenteam, das uns Kulinarisch verwöhnt hat. Klaus
18. Mai 2017
Beim Gedanken an das Paradies stelle ich mir die Flow-Trails um Diois vor. Einzigartig, dem Himmel so nah und endlos. Grüsse Joe
Delvento Roli
13. Mai 2017
Lieber Luki, vielen Dank nochmals für die tollen Trails die wir in dieser Woche mit dir "erfahren" durften. Es war super, alles hat gepasst. Ich glaube ich werde zum Wiederholungstäter ;-) Gruess Roli

Schreibe einen Kommentar