Tessiner Sonnentrails (29.3. – 31.3.)

Die unzähligen Trails und vor allem die vielen verschiedenen Trailarten, hier im Sottoceneri, sind für die Saisoneröffnung geradezu perfekt. Wir wollten nicht nur die ersten langen Trail-Touren fahren, sondern auf ihnen auch einige auserwählte Fahrtechnik-Elemente trainieren. Bergab wie berghoch ging es über unbekannte und zum Teil historische Ticino-Wege dabei genossen wir faszinierende Panoramen und dies bei perfektem Frühlingswetter – Mountainbiking vom Feinsten.


Der Schnee hat sich bereits weit in die Berge zurückgezogen und so entscheiden wir uns spontan für ein paar zusätzliche Höhenmeter. Tausend Meter über dem Lago di Lugano ist das Gras gelb wie im Herbst. Wir kommen in eine ehemalige Schmugglerregion. Hier in dieser Talschaft war einst der Schmuggel die einzige Möglichkeit die Familie über die Runden zu bringen weshalb er in diesen abgelegenen Regionen auch rege praktiziert wurde.


Die Trails sind staubtrocken und die Temperaturen sind frühsommerlich. Wir trainieren verschiedene Kurventechniken. Diese Kurve hier im Val Isone bietet sich ideal an die Technik des «auf-dem-Vorderrad-um-die-Kurve-fahren» zu üben.


Hoch über dem Tal erleben wir eine idyllische Landschaft und wunderschöne Ausblicke über den Lago di Lugano. Kleine und ursprünglich gebliebene Alpsiedlungen liegen am Wegrand und führen uns um gefühlte 100 Jahre zurück in eine Zeit, in der im Tessin noch die Berg-Landwirtschaft und der Schmuggel blühte.


Bereits kurz nach dem Starkt erhalten wir jeweils den ersten Trail-Genuss. Getreu dem Motto: «so viele Single-Trails wie nur möglich», erleben wir hier im Süden des Tessins schon Ende März, dutzende von Kilometern edelste Trails. Aber auch die Kulinarik geniessen wir in Form von typischen Tessiner-Spezialitäten – sei es bei den feinen und typischen Tessiner Abendessen oder bei den liebevoll zubereiteten Aperos am Ende der Touren.


Bis heute gibt es viele versteckte Trails die kaum noch jemand kennt. Es sind alte Alpwege oder ehemalige Verbindungswege zu kleinen Bergdörfern. Durch die geschickte Anlage überstanden sie Jahrhunderte. Die kleinen Dörfer kämpften im 19. Jahrhundert mit der Armut und ums Überleben. Die Kastanienwälder waren Lieferant ihres wichtigsten Grundnahrungsmittels. Kleine Kinder sandte man als Kaminfeger (Spazzocamino) nach Norditalien zum Arbeiten. Auf diesen Trails wurde über Jahrhunderte Tessiner-Geschichte geschrieben.


Es gibt viele Techniken um Hindernisse zu überqueren. Diese hier ist eine meiner Lieblingstechniken da mit ihr bis kniehohe Baumstämme – und dies auch bei niedrigem Tempo – überquert werden können. Das Tessin hat seinem Namen wieder alle Ehre gemacht: Beste Trails, herzliche Gastfreundschaft, feines Essen und bestes Bike-Wetter.
Mille grazie a tutti voi, per questi fantastici giorni nel bellissimo Ticino!

Kommentare

7. April 2019
Super Trails, herrliche Landschaft, perfektes Frühlingswetter, schönes Hotel und sehr gutes Essen: hat grossen Spass gemacht, dieses Wochenende mit einer tollen Gruppe zu erleben. Herzlichen Dank an Luki und Paddy, auch für die Techniktipps.
3. April 2019
Tolles Wochenende mit viel Bikespass und Sonnenschein. Luki kennt die besten Trails, gibt dir super Tipps und versteht dich zu begeistern. Bis zum nächsten Tripp.
3. April 2019
Der Sottoceneri bietet anfangs Frühling beste Bedingungen, um sich auf die MTB-Saison vorzubereiten. Das Ambiente blühender Bäume inmitten der Birkenwälder, wo das Weiss der Stämme dominiert, ist einmalig und eben typisch Südtessin. Herzliche Grüsse und gute und sichere Fahrt. Bis Brixen!
Stefan
1. April 2019
Was für ein Start in die Trailsaison 2019: Knackige Trails, super Gruppe, mega Wetter, gutes Essen und einfach zwei ganz tolle Guides. Herzlichen Dank an Paddy und Luki für das in allen Belangen gelungene Weekend.

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