Trailgenuss mit Dolomiten-Panorama (26. Juni – 3. Juli)

Weisse Dolomiten-Felsen, ursprüngliche Täler und blumenreiche Almen – eine Woche lang bikten wir durch eine Bilderbuch-Landschaft. Zwischen den Zillertaler Alpen, den Sarntaler Alpen und den Dolomiten erwarteten uns Trail- und Landschafts-Leckerbissen, die für immer in Erinnerung bleiben.


Bereits am ersten Tag erleben wir die volle Wucht dieser einzigartigen Landschaft. 1700 Meter über dem Talboden öffnet sich ein Dolomiten-Panorama, das uns einfach nur staunen lässt. Im Hintergrund sind die Ausläufer der Geislergruppe und den Peitlerkofel zu sehen. Diese markieren den Abschluss des Villnösstals. Da es vom Skitourismus verschont blieb gilt es als eines der urtümlichsten Täler Südtirols.


Heute fahren wir in die entlegenste Region unseres Tourenrevieres. Nach mehreren Passübergängen erreichen wir diesen aussichtsreichen Kamm. Kilometerlang biken wir über diesen 1600 Meter hohen Rücken der exakt zwischen Eisacktal und Pustertal verläuft. Weil die Dolomiten nicht zum Alpenhauptkamm gehören, hatten die meisten Dolomiten-Übergänge in der Vergangenheit nur lokale, allenfalls regionale Bedeutung. Die Wege sind gut versteckt und manchmal braucht es etwas «Fingerspitzengefühl» diese aufzuspüren.


Der vergangene Winter, mit den riesigen Schneemassen, hatte in einzelnen Regionen grosse Schäden an den Wäldern verursacht. Und so stellen wir das Programm heute etwas um und befahren eine neue Tour. Der Aufstieg gehört zu den Längsten. Egal welche Route gefahren wird, der Schlussteil fordert mächtig Körner. Aber oben bei der markanten Kapelle, wartet eine urige Hütte wo wir uns für die lange Abfahrt stärken können. Ein gewaltiges Hochplateau erinnert mich an die Weiten Colorados. Die Abfahrt bietet eine gewaltige Palette an Trails. «North-Shore» Trails, Bergwerkstrails und alte Verbindungswege. Das Ganze von wild-knackige bis zu flüssig-flowig. Einfach alles was das Biker-Herz begehrt. Nur das Zeitmanagement leidet ein wenig ab den vielen Trails. Statt um 16 Uhr sind wir heute erst kurz nach 18 Uhr zurück…


Der vierte Tourentag bringt uns Richtung Norden in die Stubaier Alpen. Für kurze Zeit befahren wir eine alte Römerroute in Richtung Brenner – dem niedrigsten Pass des gesamten Alpenhauptkamms (1375m). Der Brenner war seit Jahrtausenden eine wichtige Durchgangsroute. Kelten, Etrusker, Römer, Langobarden, Franken und Bajuwaren kamen und gingen über den Brenner. Heftige Gewitter sind für heute vorausgesagt. Ich plane eine Tour dich ich jederzeit abändern und anpassen könnte und trotzdem maximal viele Trails „mitnehmen“ kann. Das Zeitmanagement geht auf und wir schaffen die Tour trocken und in ihrer gesamten Länge.


Bei der Königsetappe, am Peitlerkofel, tauchen wir tief in die Dolomitenfelsen ein. Wir biken durch saftig grüne Alpweiden aus denen weisse Kalkfelsen senkrecht in den Himmel ragen. Trotz der Schroffheit dieser Berge waren sie schon früh ein wichtiges Kulturgebiet. Die Täler und Hochebenen waren fruchtbar, das Klima mild und auch Bodenschätze waren vorhanden. Es scheint, als ob wir mit unseren Bikes durch einen Bild-Kalender der Dolomiten fahren.


Im Norden blicken wir zu den teilweise noch gletscherbedeckten Zillertaleralpen, welche Tirol und Südtirol trennen und zugleich den Alpenhauptkamm darstellen. Als im Frühmittelalter die Bajuwaren über den Alpenhauptkamm auf die Alpensüdseite drangen, brachten sie die deutsche Sprache ins heutige Norditalien. Südlich von Bozen wurden sie von den Langobarden gestoppt, weshalb hier die deutsch-italienischen Sprachgrenze verläuft.
Mit dieser Aussicht stehen wir nun am Beginn der längsten Abfahrt unserer Bikewoche. Satte 2000 Tiefenmeter geht es ab hier komplett auf Trails nach Brixen hinunter. Durchgehend anspruchsvoll werden wir mächtig gefordert. Glücklich und voller Emotionen rollen wir am Ende der Abfahrt hinein in die historische Altstadt von Brixen. Was für ein Abschluss dieser wunderschönen Bikewoche.
Der ganzen Brixener Bikegruppe und auch den Guides Alex, Wolfi und Kurt ein riesiges Danke für diese wunderbare und emotionale Bikewoche im Herzen des Südtirols. Die Stimmungen und die Freundschaften mit euch habe ich in vollen Zügen genossen. Una grande „grazie mille“!

Kommentare

Martin
8. Juli 2021
Endlich wieder mal eine Woche auf dem Bike sitzen hat richtig gut getan. Super Location. Natur, Kultur, Wein, Bike +, Brixen. Was will man mehr. Da ich meine Erwartungshaltung zumindestens was den sportlichen teil betroffen hatte, bewusst tief gehalten habe, wurde ich dennoch positiv überrascht. Trotz nicht ganz leichtem Ersatzbike bin ich die Berge hoch und auch wieder runtergekommen! Das nächste mal dann lieber wieder mit eigener Hardware:-) Lg Martin
Silvan Zerla
5. Juli 2021
Einfach eine super und unvergessliche Woche. Alles hat gepasst – Gruppe, Wetter, Essen, super Trails und ohne Verletzung/Unfall. Ich konnte die Natur geniessen und den Alltagsstress auf den herrlichen Trails vergessen. Vielen Dank für den Bike Spirit, ich komme gerne wieder!
5. Juli 2021
Biken at his best! Ich bin immer noch «drunken» von dieser unvergesslichen Woche. Wir wurden mit der herzlichen Gastfreundschaft unseres Hoteliers und Guide Alex verwöhnt. Mehrgängige Abendessen gipfelten jeweils die Bike Tage und baten Gelegenheit die Kameradschaft zu geniessen. Atemberaubende Landschaften, saftig grüne Hochplateaus, schroffe Dolomiten Felsen, teilweise sehr fordernde «Uphills» welche dann mit recht «flowigen» Abfahrten belohnt wurden. Die Teilnehmer der «Plaisir Gruppe» profitierten von einigen Shuttles und so war es möglich immer wieder mit der ganzen Gruppe gemeinsam in den Alpwirtschaften die feinen Südtiroler Spezialitäten geniessen. Vielen Dank an Luki und an die Brixner Co-Guides Alex, Wolfi und Kurt. Ich werde diese Woche gerne weiterempfehlen.
Zollinger Jürg
4. Juli 2021
Wieder zuhause bin ich von den wuchtigen Eindrücken der letzten Woche in der einmaligen Umgebung immer noch geprägt. Das Erlebnis bleibt unvergesslich. Dazu tragen auch die perfekten Live-Fotos zur Erinnerung bei. Alle der unterschiedlichsten Leistungsgruppen konnten davon profitieren. Die Organisation war perfekt, - ebenso das Bikehotel Krone. Danke an alle, v.a. an Luki.

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